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Der Hund zuhause
Ob es sich um einen ausgewachsenen oder gerade von seiner Mutter getrenntenWelpen
handelt, einige Regeln müssen von Anfang an beachtet werden. Der Hund istTeil unseres
täglichen Lebens. Er ist in unserem Leben ein Mehrwert.Aber er kann auch eine Quelle
für wirkliche Probleme sein. Deshalb sollte man die Aufnahme eines Hundes in sein eige- Barbara Helgason/Fotolia
nes Leben nicht auf die leichte Schulter nehmen. Eine gute Erziehung vermeidet viele
Unannehmlichkeiten.
Grundregeln
Direkt bei seiner Ankunft sollte der Hund sein Diese Regel gilt für alle Hunde, unabhängig
neues Zuhause kennen lernen. Er wird mit den von ihrer Größe, sie verhindert, dass ein Hund
Familienmitgliedern und mit der Umgebung, in zum Familientyrann wird, der die Zähne zeigt,
der er sich aufhalten soll, vertraut gemacht. In wenn man sich „seinem“ Sofa nähert, oder der
der Regel sind für diese Anpassung zwei Tage nö- vorbeigehenden Besuchern in die Waden beißt.
tig. Er wird schnell die Plätze entdecken, an de- Es ist wichtig, dem Hund immer das erwünschte
nen er sich am wohlsten fühlt. Allerdings, ob er Verhalten zeigen zu können. Und erlauben Sie
nun jung ist oder alt, es gibt keinen Grund, nicht eines Tages, was normalerweise verboten
dass er dort markieren darf. Ein Hund lernt ist. Seien Sie konsequent ohne Ausnahmen! So
sehr schnell, was er darf und was nicht. Wenn bildet sich im Laufe der Zeit ein besonderes
man ihm z.B. zu Beginn gestattet, sich auf das Vertrauensverhältnis zwischen dem Hund und
Sofa oder in das Bett zu legen, wird es sehr Ihnen, seinem Besitzer.
schwierig, manchmal unmöglich, ihm dies ab-
zugewöhnen, wenn aus dem kleinen Fellbündel Um diese Autorität zu besitzen, muss die
Sofa = nein
ein großer Hund von 60 kg geworden ist. Es ist Erziehung frühzeitig, direkt ab dem Tag der
ein Irrtum zu glauben, dass dies bei einem klei- Ankunft begonnen werden. Hierfür wählt man
nen Yorkshire Terrier oder Dackel anders ist. einfache Anordnungen mit klaren Worten.
Trotz ihrer geringen Größe, sind sie in der Lage
in allerkürzester Zeit erheblichen Schaden an- Die ersten einfachen Regeln lernen
zurichten.
Im Allgemeinen werden zwei Methoden emp-
Deshalb ist es wichtig, von Anfang an zu zeigen, fohlen:
wer im Haus das Sagen hat, und es dem Hund
zu verbieten, auf ein Bett zu klettern, stattdessen Man überlässt die Initiative dem Welpen: Wenn
kann man ihm sein eigenes Spielzeug geben. Sie er sich z.B. hinsetzt, sagt man „Sitz“ und lobt.
müssen auch den Platz auswählen, an dem er Wenn er sich hinlegt „Platz“. Der Hund lernt
seine Mahlzeiten einnimmt und ihm untersagen, allmählich, seine Handlung mit der
jemand anderes um Fressen anzubetteln. Lassen Zufriedenheit seines Besitzers in Verbindung zu Türenkontrolle = nein
Sie ihn bei ihren eigenen Mahlzeiten auf seinem bringen.
eigenen Platz liegen, auf einer Decke oder in ei-
nem Hundebett. Dieses sollte immer möglichst Der Besitzer ergreift die Initiative und sagt dem
weit von Türen und Fenstern entfernt sein, da- Hund, was er tun soll. Für „Sitz“ genügt es z.B.,
mit der Hund nicht den Eindruck hat, es sei eine Hand unter den Kopf des Welpen zu legen
seine Aufgabe zu kontrollieren, wer die und seine Kruppe ganz leicht auf den Boden zu
Wohnung betritt. drücken.
Diese einfachen Regeln erlauben es, den Hund
seiner Stellung im „Familienrudel“ entsprechend
zu behandeln. Er muss verstehen, dass er eine
niedrigere Position einnimmt und sein Besitzer
auch sein Meister ist. In dieser stabilen
karam miri/Fotolia
Hierarchie findet der Hund sein Gleichgewicht.
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