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ENDBERICHT Analyse und Bewertung der Nutzungsmöglichkeiten von Biomasse
In diesem Band 1 des Endberichts wird ein kompakter Überblick der wichtigsten Ergebnisse
und Schlussfolgerungen gegeben. Für eine bessere Nachvollziehbarkeit der Aussagen sind
die grundlegenden Daten und Annahmen im Anhang aufgeführt. Vertiefende Analysen,
Datengrundlagen und weiterführende Informationen finden sich in den jeweiligen
Berichtsbänden 2-4 dieser Studie:
Band 2: Biomassepotenziale in Deutschland, Nutzungstechniken und ökonomisch-
ökologische Bewertung ausgewählter Nutzungspfade (IEL)
Band 3:Biomassevergasung, Technologien und Kosten der Gasaufbereitung und
Potenziale der Biogaseinspeisung in Deutschland (FhG-IUSE)
Band 4: Technologien, Kosten und Restriktionen der Biogaseinspeisung ins Erdgasnetz
(GWI)
Die Untersuchung wurde in enger Kooperation mit den Experten der Task Force "Biogas"
des BGW und DVGW durchgeführt und von einem Lenkungskreis begleitet (Teilnehmerliste
im Anhang). Die intensiven und kooperativen Diskussionen mit den beteiligten Vertetern der
Gaswirtschaft, Biogaswirtschaft, Landwirtschaft sowie Vertretern von Bundes- und
Landesministerien haben maßgeblich zum Erfolg der Arbeit beigetragen. Die zentralen
Annahmen, Rahmendaten und Ergebnisse konnten somit im Konsens erarbeitet werden,
was diese Studie auszeichnet.
2 Energie aus Biomasse - die Potenziale in Deutschland
Das Angebot an Biomasse in Deutschland ist sehr vielfältig und umfasst die
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unterschiedlichsten Stoffe . Grundsätzlich können dabei die beiden Arten Rückstände und
Energiepflanzen unterschieden werden:
Rückstände, Nebenprodukte und Abfälle umfassen schon vorhandene Stoffe bzw.
Stoffströme, die einer energetischen Verwertung zugeführt werden. Beispiele sind
Rest- und Abfallholz, Stroh oder organische Abfälle aus Industrie und Gewerbe. Die
verfügbare Menge der nutzbaren Rückstände wird durch Land- und Forstwirtschaft,
Industrieproduktion bzw. durch die Abfallwirtschaft beeinflusst.
Im Gegensatz dazu werden Energiepflanzen direkt für eine energetische Nutzung
auf landwirtschaftlichen Flächen angebaut (vgl. 2.2.1). Sie zählen zu den
nachwachsenden Rohstoffen (Nawaro), deren Verfügbarkeit im Wesentlichen
durch das Flächenangebot und die Ernteerträge bestimmt wird. Hier ist die
Konkurrenz zu anderen Flächennutzungen, etwa der Nahrungsmittelproduktion, zu
berücksichtigen.
Für beide Arten gilt, dass die Biomasse über verschiedene Umwandlungsschritte für die
Energieerzeugung nutzbar gemacht werden muss. Erst nach einer mechanischen
Behandlung (z.B. häckseln), einer bio-chemischen (z.B. Vergärung zu Biogas), thermo-
chemischen (z.B. Vergasung) oder physikalisch-chemischen Umwandlung (z.B. Verestern zu
Biodiesel) steht der Sekundärenergieträger für die Erzeugung von Strom, Wärme oder als
Kraftstoff bereit.
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Eine ausführliche Darstellung der Biomassepotentiale gibt Band 2 „Biomassepotentiale in Deutschland,
Nutzungstechniken und ökonomisch-ökologische Bewertung ausgewählter Nutzungspfade“ des IE Leipzig
2 Wuppertal Institut IE Leipzig FHG-Umsicht GWI