Page 120 - Was will Gott_Neat
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les erhalten werden. Und es ist wohl selbstverständlich,
für die weltliche Obrigkeit und die Regierung zu bitten,
durch die uns Gott unser tägliches Brot und alle Sachen
des täglichen Lebens erhält. Denn auch wenn wir von
Gott alle Güter in Hülle und Fülle bekommen haben,
so können wir sie doch nicht behalten oder sicher und
fröhlich genießen, wenn er uns nicht eine beständige,
friedliche Regierung gibt; denn wo Unfriede, Streit und
Krieg sind, da ist das tägliche Brot schon genommen.
Darum haben wohl unsere Väter nach dem Zwei-
ten Weltkrieg die 50 Pfennig Münze mit einer Frau ab-
gebildet, welche eine Pflanze in die Erde bringt. Wir
pflanzen und Gott allein gibt die Frucht. Dazu gehört
eine Regierung, die in Gottesfurcht das Regiment
führt. Darum sollen wir sie auch in Ehren halten, dass
man ihnen dazu gebe, was wir sollen und können, als
denen, durch welche wir alles, was wir haben, mit Frie-
de und Ruhe genießen, da wir sonst keinen Pfennig be-
halten würden, dazu dass man auch für sie bitte, dass
Gott desto mehr Segen und Gutes durch sie uns geben
werde.
Hiermit ist in wenigen Worten gesagt, wie weit
dieses Gebot sich durch das ganze Leben hier auf Erden
zieht. Daraus möchte nun jemand ein langes Gebet ma-
chen und mit vielen Worten noch allerhand Dinge, die
dazugehören, aufzählen, nämlich dass wir bitten, dass
Gott uns Essen und Trinken, Kleider, Haus und Hof,
Gesundheit, das Gedeihen der Wirtschaft, eine from-
me Frau, fromme Kinder und Dienstboten gibt und
erhält und dass er unsere Arbeit, unsere Aufgabe gelin-
gen lässt, uns gute Nachbarn und gute Freunde schenkt
usw. Auch, dass er dem Regierungsoberhaupt, den Poli-
tikern, Bürgermeistern, allen Amtspersonen und Vor-
gesetzten Weisheit, Stärke und Glück gibt, um gut zu
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