Page 23 - Was will Gott_Neat
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diese  sind  es auch,  die  er  meint, wenn  er  sagt:  DIE
            MICH HASSEN, das sind die, die auf ihrem Trotz
            und Stolz beharren. Was man ihnen predigt oder sagt,
            wollen sie nicht hören; straft man sie, dass sie zu einer
            Erkenntnis kommen und sich bessern, so werden sie
            toll und töricht, noch bevor die Strafe angeht, sodass
            sie den Zorn redlich verdienen, wie wir auch jetzt an
            Bischöfen und Fürsten täglich erfahren.
                So schrecklich aber diese Drohungen sind, noch
            viel  mächtiger  ist der Trost  der Verheißung: All die-
            jenigen, die sich allein an Gott halten, sollen gewiss
            sein, dass er Barmherzigkeit an ihnen üben will, also
            nur Gutes und Wohltaten erweisen, nicht allein für sie,
            sondern auch an ihren Kindern bis ins tausendste und
            abermals tausendste Geschlecht. Wenn wir begehren,
            alles Gute zeitlich und ewig haben zu wollen, so sollte
            uns das dazu bewegen, unser Herz mit aller Zuversicht
            auf Gott zu richten, weil die hohe Majestät Gottes uns
            so weit entgegenkommt, uns so herzlich einlädt und so
            große Zusagen macht.
                Darum lasse es sich jeder ernstlich zu Herzen ge-
            hen, dass man es nicht behandele, als habe es ein Mensch
            gesagt. Denn es gibt für dich entweder auf ewig Segen,
            Glück und Seligkeit oder auf ewig Zorn, Unglück und
            Leid. Was willst du mehr haben oder begehren als das,
            was er dir so freundlich verheißt, er wolle dein sein mit
            allem Guten, dich schützen und helfen in allen Nöten?
            Leider aber ist es so, dass die Welt nichts davon glaubt,
            noch es für Gottes Wort hält, weil sie sieht, dass die-
            jenigen, die auf Gott und nicht auf den Mammon ver-
            trauen, Kummer und Not leiden und der Teufel sich
            ihnen entgegenstellt, sodass sie kein Geld, keine Macht,
            kein Ansehen und kaum das Lebensnotwendige haben.
            Dagegen diejenigen, die dem Mammon dienen, haben


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