Page 40 - Was will Gott_Neat
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nicht genutzt, sondern es liegen lassen oder die Verhei-
ßungen und den Segen Gottes aus diesem Gebot nicht
bedacht.
Darum lasst uns heute lernen um Gottes willen,
dass das junge Volk zu allererst sein Augenmerk auf
dieses Gebot richten soll: Wenn sie Gott mit rechten,
guten Werken dienen wollen, so sollen sie das tun, was
Vater und Mutter oder dem Vormund lieb ist. Denn ein
Kind, dass das weiß und tut, hat zunächst den großen
Trost im Herzen, dass es fröhlich reden und beten kann:
Siehe, das Werk gefällt meinem Gott im Himmel wohl,
das weiß ich sicher. Sollen sie doch mit ihren großen,
sauren, schweren Werken alle auf einen Haufen vortre-
ten und sich rühmen und dann lass uns sehen, ob sie ir-
gendetwas vorbringen können, das größer und edler ist,
als Vater und Mutter gegenüber gehorsam zu sein, wie
es festgesetzt und befohlen ist; dass, wenn Gottes Wort
und Wille geschehen und die Gesinnung darauf ausge-
richtet wird, soll nichts mehr gelten als der Wille und
das Wort der Eltern, solange er in Gottes Gehorsam
bleibt und nicht gegen die vorigen Gebote verstößt.
Darum sollst du von Herzen froh sein und Gott
danken, dass er dich dazu erwählt und würdig gemacht
hat, ihm solch köstliches, angenehmes Werk zu tun.
Und halte es nur für groß und teuer, auch wenn es als
das Allergeringste und Verachtenswerteste angesehen
wird, nicht unserer Würdigkeit wegen, sondern dass es
in dem Kleinod und Heiligtum, nämlich Gottes Wort
und Gebot, gefasst ist und bleibt. Oh, wie teuer soll-
ten es alle Mönche und Nonnen kaufen, wenn sie in all
ihrem geistlichen Wesen ein einziges Werk vor Gott
bringen könnten, aus seinem Gebot getan, und mit
fröhlichem Herzen vor seinen Augen sagen könnten:
Nun weiß ich, dass dir dieses Werk wohl gefällt. Wo
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