Page 39 - Was will Gott_Neat
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gebrechlich oder arm sind und das alles nicht nur gern
            tut, sondern es mit Demut und Ehrerbietung, als vor
            Gott getan, ausübt. Denn wer weiß, wie er sie im Her-
            zen halten soll, der wird sie nicht Not und Hunger lei-
            den lassen, sondern sie über sich stellen und mit ihnen
            teilen, was er hat und was er kann.
                Zweitens bedenke, eine wie große, gute und heili-
            ge Verpflichtung hier den Kindern auferlegt ist. Leider
            verachtet man das sehr und schlägt es in den Wind und
            keiner begreift, dass Gott es geboten hat, es somit ein
            heiliges Wort und eine göttliche Lehre ist. Denn wenn
            man dies beachtet hätte, dann hätte ein jeder daraus ab-
            leiten können, dass diejenigen heilig sein müssen, die
            nach diesen Worten leben. So hätte man kein Kloster-
            leben und keine geistlichen Stände einzuführen brau-
            chen, wenn jeder bei diesem Gebot geblieben wäre und
            sein Gewissen auf Gott ausgerichtet und gesagt hätte:
            Wenn ich Gutes tun und heilig leben soll, dann weiß
            ich nichts Besseres zu tun, als meine Eltern zu ehren
            und ihnen gehorsam zu sein, weil es Gott selbst gebo-
            ten hat. Denn was Gott gebietet, muss viel edler sein
            als alles, was wir selber uns ausdenken können. Und
            weil kein höherer und besserer Meister zu finden ist als
            Gott, wird es keine bessere Lehre geben als die, die er
            selber gibt. Nun lehrt er ja reichlich, was man tun soll,
            um rechtschaffene, gute Werke zu tun. Dadurch, dass er
            etwas gebietet, gibt er zu erkennen, dass es ihm auch gut
            gefällt. Wenn Gott aber so etwas gebietet und nichts
            Besseres anordnet, werde ich es sicherlich auch nicht
            besser machen können.
                Siehe, so hätte man ein frommes Kind richtig ge-
            lehrt, selig erzogen und daheim behalten im Gehorsam
            und Dienst an den Eltern, dass man Gutes und Freude
            daran gesehen hätte. Aber leider hat man Gottes Gebot


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