Page 37 - Was will Gott_Neat
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faule und tote, sondern wirkungsvolle, lebendige Wor-
            te. Und wenn wir auch keinen anderen Nutzen davon
            hätten oder die Not uns dazu triebe, so sollte das doch
            für jeden Anreiz sein, dass dadurch der Teufel vertrie-
            ben und verjagt wird, indem dieses Gebot erfüllt wird
            und es ist Gott gefälliger als alle anderen glitzernden,
            geheuchelten Blendwerke.



            DAS VIERTE GEBOT
            Bisher haben wir die ersten drei Gebote gelernt, die auf
            Gott ausgerichtet sind. Zum Ersten, dass man ihm von
            ganzem Herzen vertraue, ihn fürchte und liebe in unse-
            rem ganzen Leben. Zum andern, dass man seinen heili-
            gen Namen nicht missbrauche zur Lüge oder irgendei-
            ner Untat, sondern zum Lob Gottes, zum Nutzen und
            Glück des Nächsten und seiner selbst. Zum Dritten,
            dass man an den Feiertagen ruhen und Gottes Wort
            mit Fleiß lesen, hören und lernen soll, damit wir an dem
            Wort unsere Taten und unser Leben ausrichten. Es fol-
            gen nun die andern sieben, die sich an unseren Nächs-
            ten richten, unter welchen das erste und höchste ist:

            Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren


            Diesem Vater- und Mutterstand hat Gott einen Vor-
            zug vor allen Ständen gegeben, die unter ihm sind, dass
            er nicht nur gebietet, die Eltern zu lieben, sondern sie
            auch zu ehren. Denn gegen Brüder, Schwestern und
            den Nächsten insgesamt befiehlt er nichts Höheres, als
            sie zu lieben; jedoch unterscheidet er Vater und Mutter
            davon und zeichnet sie vor allen anderen Personen auf
            Erden aus und setzt sie neben sich. Es ist nämlich mehr



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