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Zehn Biomassesorten erfasst



              Mit der WSLStudie sollten die Biomasseressourcen im Hinblick auf ihrڂ
              energetisches Potenzial und ihre geographische Verteilung evaluiert werden. Dieڂ
              Autoren berücksichtigten sowohl verholzte als auch nicht-verholzte Biomasse undڂ
              unterteilten die vorhandenen Ressourcen in 10 Kategorien: (1 Waldholz, 2

              Flurholz, 3 Restholz, 4 Altholz, 5 Hofdünger, 6 landwirtschaftlicheڂ
              Nebenprodukte, 7 organische Anteile im Kehricht, 8 Grüngut der Haushalte undڂ
              der Landschaftspflege, 9 biogene Abfälle aus Gewerbe/Industrie und (10
              Klärschlamm. Nicht in die Untersuchung eingeflossen sind Energieholzplantagenڂ

              auf landwirtschaftlichen Böden und Energiepflanzen, sogenannte Energy crops.


              Grosses theoretisches Potenzial


              In einem ersten Schritt ermittelten die Wissenschaftler die Menge an Energie ausڂ
              Biomasse, die theoretisch jährlich zu nutzen wäre. Dieses errechnete theoretischeڂ

              Potenzial von Schweizer Biomasse beziffern die Autoren des WSLBerichts mit 209ڂ
              PJ Primärenergie pro Jahr. Davon entfällt rund die Hälfte auf Waldholz (108 PJ undڂ
              ein Viertel auf Hofdünger (49 PJ. «Diese theoretisch verfügbare Energiemengeڂaus

              Biomasse entspricht umgerechnet etwa dem Energieinhalt von 4.8 Millionenڂ
              Tonnen Rohöl oder rund 19% des totalen Energie-Bruttoverbrauchs der Schweiz
              1108 PJ, Stand 2014», schreiben die Autoren.


              Dieses maximal erreichbare Potenzial wurde dann in einem weiteren Schritt nachڂ
              Berücksichtigung ökologischer und ökonomischer Rahmenbedingungen auf einenڂ
              realistischeren, nachhaltig erzielbaren Wert eingegrenzt. So kamen dieڂ
              Forschenden zum Ergebnis, dass die hierzulande verfügbare Biomasse, nachhaltigڂ

              bewirtschaftet,  jährlich 97 Petajoule an Primärenergie zur Energieversorgung desڂ
              Landes beitragen könnte.



              Beinahe Verdoppelung wäre möglich


              Aktuell steuert die Biomasse bereits etwa 53 Petajoule zur Deckung des Schweizerڂ
              Energiebedarfs bei. Das heisst also, dass gemäss der WSLStudie noch circa 44ڂ
              Petajoule an brachliegendem Potenzial nachhaltig vorhanden sind. Sollte diesesڂ
              genutzt werden können, würde sich der  Beitrag der Bioenergie in der Schweizڂalso

              fast verdoppeln. Doch damit das geschieht, müssten zum Teil noch dieڂ
              Technologien zur effizienten und wirtschaftlichen Umwandlung der rohenڂ
              Biomasse in nutzbare Energie entwickelt oder perfektioniert werden.
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