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günstigen Preisen erworben werden können. Aber auch der am Markt vorhandene
Strompreis müsste laut Baier hoch genug sein, damit die Rechnung aufgeht.
Neue Biogasanlagen sind auf weitere Forschung
angewiesen
Da kostengünstige Anlagen zur effizienteren Umwandlung der Gülle in Biogas noch
entwickelt werden müssten, ist die angewandte, industrienahe Forschung zur
zugehörigen Verfahrenstechnik im Moment ein erster wichtiger Schritt.
Baiers Forschungsteam arbeitet bereits mit einem Schweizer Industriepartner
zusammen, der Firma First Biogas International AG, die sich auf den Bau von
Biogasanlagen spezialisiert hat. Für das Unternehmen mit Hauptsitz in Winterthur
steht die Vergärung des festen Anteils im Hofdünger im Mittelpunkt des
Interesses. Aber Baier führt auch Gespräche mit anderen Firmen, die sich ebenfalls
als Hersteller von Kleinanlagen auf die flüssige Fraktion konzentrieren würden.
Sollte sich die Technologie zur Verwertung von Hofdünger als machbar und
wirtschaftlich erweisen, wäre sie laut Baier innerhalb der nächsten fünf Jahre am
Markt erhältlich.
Das gesamte zusätzliche Potenzial von 44 Petajoule, welches die WSL
Untersuchung der Schweizer Biomasse zurechnet, müsste gemäss der
Energiestrategie bis 2030 angezapft werden. Trotz der vielen noch zu meisternden
Herausforderungen auf diesem Weg ist Oliver Thees zuversichtlich, dass die
Bioenergie innerhalb der gesetzten Frist den von ihr erwarteten Beitrag leisten
kann.