Page 4 - Der bayerische Bildungs- und Erziehungsplanund dessen Umsetzung
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entschuldigen können, Gesprächs- und Abstimmungsregeln einhalten, Empathie, vorurteilsfreie Bildung
und Erziehung, Achtsamkeit, Konfliktlösung durch gewaltfreie Kommunikation und die Goldene Regel.
Dies fördert den Aufbau guter sozialer Beziehungen. Das Verhalten überträgt sich auf die Kinder.
6.1.3 Lernmethodische Kompetenz
Durch Selbstwirksamkeit, Selbstbildung und aktive Beteiligung bilden sich Synapsen im Gehirn.
Deshalb ist ganzheitliches Lernen mit Kopf, Herz und Hand sehr wichtig. Durch Funktionsräume,
Naturtage und eine vorbereitete Umgebung bieten wir den Kindern vielfältige Lerngelegenheiten,
welche Neugierde wecken und ihr Wissen erweitern. Die Kinder erleben Lernen so als integralen
Bestandteil.
6.1.4 Resilienz = Widerstandsfähigkeit
Resilienz ist die Grundlage für eine positive Entwicklung, Gesundheit, Wohlbefinden und positive
Lebensqualität. Sie ist der Grundstein für einen kompetenten Umgang mit persönlichen, familiären und
gesellschaftlichen Veränderungen und Belastungen. Kinder, die den Umgang mit Veränderungen und
Belastungen meistern, gehen aus dieser Erfahrung gestärkt hervor. Somit können zukünftige
Herausforderungen leichter bewältigt werden. Zu unseren Aufgaben gehört es gemeinsam mit dem Kind
geeignete Strategien zur Bewältigung zu entwerfen.
6.2 Bildungs- und Erziehungsbereiche
WERTORIENTIERT UND VERANTWORTUNGSBEWUSST HANDELNDE KINDER
6.2.1 Religiöse Erziehung und Wertevermittlung
„Jedes Kind ist für uns ein Geschenk Gottes. Deshalb nehmen wir es, so wie es ist, liebevoll an.“
Ziel:
Das Kind findet Zugang zum Glauben und lernt vertrauensvoll zu leben, mit dem Gefühl, dass Gott bei
ihm ist. Es schätzt die Eigenartigkeit jedes einzelnen Menschen als Bereicherung für sein Leben. Es
achtet die Natur als etwas unermesslich Wertvolles.
Die Jahreszeiten bestimmen neben dem Kirchenjahr unser KiTa-Jahr. Wir lernen zu staunen und die
kleinen und großen Dinge zu bewundern. Der achtsame Umgang mit Pflanzen, Tieren und ein
harmonisches Miteinander sind somit ein fester Bestandteil bei uns. Wir achten auf „Danke“ und „Bitte“,
wir gehen wertschätzend miteinander um, achten und respektieren uns und stehen uns helfend zur
Seite. Die Pädagoginnen agieren als Vorbild und geben liebevoll Impulse und Hinweise, um das eigene
Tun und Handeln bewusst zu machen. Spontane und gezielte Gespräche mit einzelnen Kindern oder
auch in der ganzen Gruppe bieten Raum, um eigene Gefühle und Eindrücke zu formulieren oder auch
um inne zu halten und den Standpunkt eines anderen zu betrachten. Die Vorschulkinder beschäftigen
sich um Anfang des letzten Kindergartenjahres mit der „Goldenen Regel“, um nach und nach ein Gespür
für die Sichtweise des anderen zu bekommen. Die Kinder werden dazu ermuntert ihre Haltung zu
überprüfen und gegebenenfalls zu verändern.
„Jeder ist so wie er ist und das ist gut so! Jeder hat besondere Talente, du musst nur genau hinsehen!“
Diesen Satz kann man sowohl auf unsere Mitmenschen, als auch auf die Natur beziehen. Egal, wo man
hinsieht, jeder Mensch, jede Pflanze oder jedes Tier „ist so wie es ist“, hat besondere „Talente“ oder
Fähigkeiten und erfüllt somit eine wichtige Aufgabe im Kreislauf des Lebens. Diese Erkenntnis lässt ein
tiefes Vertrauen in uns entstehen.