Page 6 - Der bayerische Bildungs- und Erziehungsplanund dessen Umsetzung
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SPRACH- UND MEDIENKOMPETENTE KINDER


               6.2.3 Es lohnt sich, sich mitzuteilen! - Sprache und Literacy

                                             „Sprache ist der Schlüssel zur Welt“

               Ziel:

               Das Kind hat Freude am Sprechen. Es kann sich mitteilen und sich mit anderen austauschen. Es ist
               interessiert an Geschichten, Bilderbüchern, Reimen und hört gerne zu.

               Sprache heißt Sprechen und Verstehen. Es ist die Grundvoraussetzung für das Denken und die
               Kommunikation miteinander.

               Unabdingbar mit dem Sprechen ist das Zuhören verbunden.  Denn was wäre die Sprache ohne ein
               aufmerksames Gegenüber. So will nicht nur das Sprechen, sondern auch das Lauschen und Zuhören
               gelernt sein.

               In spielerischer Weise wird bei unseren täglich Angeboten wie Fingerspiele, Gespräche mit der Gruppe,
               ein Bilderbuch usw. die Sprache der Kinder gefördert.
               Sprache als Spiel ist unsere Methode.

               Sprache hat auch viel mit Selbstbewusstsein zu tun, sich „aufmachen“ sich „trauen“. Dies heißt für uns,
               das Kind und seine Äußerungen ernst zu nehmen, es nicht zu belächeln, auch wenn sich manches aus
               dem „Kindermund“ lustig anhört. Ein Kind zu verbessern, hieße es ständig auf seine Fehler z. B. in der
               Aussprache, hinzuweisen. Dadurch würde das Selbstvertrauen sinken, was zur Folge hätte, dass es
               schlechter, statt besser spricht. Wir bitten auch Sie, liebe Eltern, dies zu berücksichtigen, wenn Ihnen
               Ihr Kind etwas erzählt. Auffälligkeiten in der Sprachentwicklung besprechen wir mit Ihnen und empfehlen
               Sie ggf. zum Logopäden weiter. Und schließlich braucht jede Entwicklung ihre Zeit  – und geduldige
               Bezugspersonen.

               Wir sind Sprachvorbilder, sprechen langsam und deutlich und verwenden sowohl Schriftsprache als
               auch Dialekt. Kinder orientieren sich am Sprachvorbild. Sie ahmen Laute, Melodien und Klänge nach
               und erwerben so die Strukturen und Regeln der Umgangssprache. Wir geben ausreichend Zeit zum
               Erzählen, hören aktiv zu regen das Kind zum Sprechen an, lernen Reime, Gedichte, Lieder….

               Zur  Silbentrennung  machen  wir  Klatschspiele  und  zur  Förderung  der  Sprache  haben  wir  vielfältige
               Spiele  und  Materialien  wie  z.B.,  Memory,  Ratespiele,  Bildergeschichten,  Buchstabenstempel,
               Anlautstempel,  uvm.  Die  Vorschulkinder  bekommen  alle  die  Anlauttabelle,  mit  der  in  der  Schule
               gearbeitet wird und kennen diese dann in der Schule schon.

               Sprache wird im Alltag vielfältig geschult:

               täglicher  Morgenkreis,  Bilder  und  Sachbücher  die  frei  zur  Verfügung  stehen,  Freispiel,
               Gesprächsrunden, ...

               Wortschatzerweiterung (mundmotorische Übungen wie z.B. das Zungenmäuslein)

               Die  Sprachentwicklung  wird  anhand  von  Beobachtungsbögen  (SISMIK  und  SELDAK)  genau
               dokumentiert. Bei Auffälligkeiten werden die Eltern rechtzeitig davon in Kenntnis gesetzt um eventuelle
               Fördermöglichkeiten (z.B. Logopädie) zu nutzen. Das Ich-Buch ist für uns ein Sprachlerntagebuch. Um
               den sprachlichen Entwicklungsverlauf einschätzen zu können, führen wir jährlich ein „Bildungsinterview“
               durch,  das  dann  auch  ins  Ich-Buch  kommt.  Als  Eigentum  des  Kindes  steht  das  Ich-Buch  im
               Gruppenraum. Es besteht die Möglichkeit darin zu blättern, es gelegentlich mit nach Hause zu nehmen
               und mit Eintragungen zu füllen. Auf diese Weise wird das Ich-buch selbst zum Sprechanlass
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