Page 5 - Der bayerische Bildungs- und Erziehungsplanund dessen Umsetzung
P. 5
Aus diesem Vertrauen heraus können Selbstachtung, Wertschätzung, Empathie, Hilfsbereitschaft,
Toleranz, Akzeptanz und Zufriedenheit entstehen.
Für unsere Kinder sollen Gott und Jesus positive Lebensbegleiter sein.
Der Verlauf des KiTajahres ist von vielen christlichen Festen geprägt. Die Wertschätzung für die Gaben
der Natur findet ihren Ausdruck im Besuch des Erntealtars in der Kirche. Die Gaben werden dann mit
dem Bollerwagen in die KiTa gefahren und zusammen verarbeitet. Die Kinder hören die Legende vom
Hl. Martin oder vom Bischof Nikolaus, wir feiern Lichtmess, Ostern und Weihnachten. Bekannte Rituale
wie den Adventskranz anzünden, Räuchern nach dem Dreikönigsfest oder das tägliche Morgen- und
Tischgebet werden er- und gelebt. Religionspädagogische Einheiten, das Nachspielen von Geschichten
und Legenden, das Singen von Liedern, Besuche von Pfarrer und Kaplan in der KiTa mit gemeinsamen
Andachten sowie Basteln und Backen vermitteln viel Freude und fördern ein harmonisches Miteinander.
Da wir einen offenen Umgang mit verschiedenen Religionen und anderen Kulturen leben und die
Kinder dazu ermuntern wollen weltoffen und neugierig zu sein, lassen wir auch Raum für andere
Rituale. Diese werden in sinnvollen und passenden Angeboten durchgeführt.
6.2.2 Emotionalität, soziale Beziehungen und Konflikte
Ziel:
Das Kind kennt seinen Körper, nimmt eigene Gefühle wahr und kann diese zum Ausdruck bringen. Es
fühlt sich in andere Menschen ein. Es kann Stimmungen erkennen und deuten. Es geht rücksichtsvoll
mit anderen um und achtet deren Meinung. Es nimmt Kontakt zu Kindern auf und geht Beziehungen
ein. Es ist kooperationsbereit und konfliktfähig.
Emotionalität bedeutet, angenehme oder unangenehme
Empfindungen bewusst oder auch unbewusst zu erleben. Bei uns in der Kindertageseinrichtung
begegnen Kinder zum ersten Mal einer größeren Gemeinschaft. Sie erleben sich in der Beziehung zu
Kindern und Erwachsenen. Im tagtäglichen Umgang miteinander entstehen viele Emotionen, die die
Kinder fordern. Freundschaften werden geschlossen und Krisen gemeinsam gemeistert. Im Rollenspiel
können Gefühle und Erlebnisse verarbeitet werden. Wir halten Regeln im Umgang mit anderen ein.
Unser Umgang miteinander orientiert sich an der Goldenen Regel „Behandle den anderen so, wie du
selbst behandelt werden möchtest“ und an der Gewaltfreien Kommunikation.
Wir sind füreinander da und helfen uns – ob Groß oder Klein. Wir lernen, dass Streit dazu gehört und
dass man sich ärgern darf. Jedoch ist es auch wichtig, sich zu entschuldigen und verzeihen zu können.
Miteinander schaffen die Kinder tolle Sachen! So wird zusammengespielt und gearbeitet. Viele helfende
Hände führen zum erwünschten Ergebnis, wir stimmen demokratisch ab und räumen gemeinsam auf.
In den sozialen Beziehungen lernen die Kinder andere Meinungen zu respektieren, die eigenen
Wünsche zu vertreten oder auch zurückzustellen. Sie erfahren Möglichkeiten und Grenzen, mit anderen
gemeinsam zu handeln, Konflikte auszutragen und zu bewältigen.
Wir sprechen über Gefühle und wie sie bei anderen zu erkennen sind. Wahrnehmungsübungen helfen
den Kindern den eigenen Körper besser kennen zu lernen und sensibel für sich und andere zu werden.
Ein gesunder Umgang mit Emotionen und mit anderen Menschen ist für das spätere Leben von großer
Wichtigkeit!