Page 8 - Der bayerische Bildungs- und Erziehungsplanund dessen Umsetzung
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Hierzu gehören folgende Schwerpunkte:

            o    Sortieren und Ordnen

            o    Formen, Muster, Symmetrien

            o    Körper, Räume, Lagebeziehungen

            o    Zählen, Zahlen, Messen


            Diese Schwerpunkte fließen einfach in unsere Arbeit mit ein und werden von Kindern JEDEN Alters
            verstanden und angewandt:

            o    im Freispiel: beim Puzzeln, beim Bauen und Konstruieren, beim Verkaufen spielen, bei Brettspielen,
                 beim sortieren

            o    bei alltäglichen Dingen: Reichen unsere Teller für alle Mittagskinder?

            o    Zahlen und Formen bei Spaziergängen entdecken

            o    Wie schreibt man die Ziffer 2? Und wie viele Dinge sind ihr zugeordnet?

            Durch die vielen Bewegungsmöglichkeiten können die Kinder ihr Körperschema erfassen. Dies ist die

            Grundlage, um eine räumliche Orientierung zu entwickeln.  Im Freispiel werden die Kinder zu

            Baumeistern, Architekten oder Künstlern: mehrdimensionale Bauwerke entstehen.

            Im  Morgenkreis  erfolgt  das  Zählen  der  Kinder,  das  Überprüfen  wie  viele  Kinder  fehlen,  die  Datums-,
            Wochentag-,  und  Monatsanzeige  verändert  sich.  Durch  diese  tagtägliche  Wiederholung  wird  die
            Zählkompetenz ungezwungen erweitert. Gerade in der Vorschule wird auch dieses Thema aufgegriffen und
            spielerisch  werden  Mengen  gezählt,  verglichen  und  verändert.  Einfache  Rechenspielchen  (du  hast  vier
            Eiskugeln und isst eine davon – wieviel sind noch übrig) das Plus- und Minusrechnen. Zahlenbilder, Bücher,
            Formen- und Zuordnungsspiele und das Experimentieren mit Materialien dienen der Vertiefung und Festigung
            des Wissens.

            Da sich vieles davon bereits im freien Spiel ergibt, achten wir PädagogInnen darauf, dass gerade unbewusste
            Prozesse bewusst gemacht werden (wie viele Steine hast du/wer hat mehr/gerecht aufteilen/sortieren usw.).
            So wird das erworbene Wissen bewusst und kann verankert werden.

            6.2.6 Naturwissenschaften und Technik


                                             „Ich habe es gehört und ich vergaß.

                                         Ich habe es gesehen und ich erinnerte mich.

                                         Ich habe es selbst getan und ich wusste es!“

                                                        Konfuzius

            Ziel:

            Das  Kind  hat  Freude  am  Beobachten,  Forschen  und  Experimentieren.  Es  hat  Einblick  in
            naturwissenschaftliche Phänomene und Technik.

            Was  soll  ein  Kindergartenkind  mit  Chemie  und  Physik?  Aber  genau  diese  Dinge  üben  eine  magische
            Anziehungskraft auf alle Kinder aus – für Mädchen genauso wie Buben. Was muss man machen, damit die
            Lampe brennt? Warum schwimmt Öl auf Wasser? Woher kommen Farben?

            Um den vielen Fragen auf den Grund zu gehen, probieren, experimentieren und forschen wir solange, bis wir
            Erkenntnisse“ gewinnen. Wie muss denn jetzt welcher Draht wohin, damit das Birnchen brennt? Es kann lange
            dauern, bis es herausgefunden ist – manchmal stellt man auch einfach fest: „Das geht nicht“. Manchmal hilft
            uns  der  Zufall,  manchmal  ein  „Fachmann“,  manchmal  hat  ein  Kind  die  zündende  Idee:  was  für  ein
            Erfolgserlebnis, wenn wir es geschafft haben! Dann geht es mit Feuereifer an den nächsten Schritt....

            Etwas auf diese Weise herauszufinden hinterlässt einen bleibenden Eindruck. Durch „Versuch und Irrtum
            lernen“ ist für uns der effektivste Weg, bleibendes Wissen zu erwerben. Dabei sind die kindliche Neugier und
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