Page 21 - Festschrift-Aktuell
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Sektion Elberfeld die Jj. Lehmann, Proneth und den Schlagfertigkeit des Präses gestalteten sich
Schultheiß abgeordnet, letzterer als Bannerträ- auch die Sitzungen gemütlicher, wenigstens darf
ger. Jj. Schultheiß, hatte überdies von der Sekti- dies daraus geschlossen werden, dass der stein-
on den Auftrag erhalten, der Fest-Sektion eine alte Jj. Ullmann, hingerissen von der ihn umge-
große Zunftkanne zu überreichen. benden Luft, am 19. September 1925 neuerdings
Am 28. August 1925 musste infolge eines Brie- den Witzorden bekam, nachdem man sein 50.
fes von Jj. Dammhofer an die Verbands- Bühnenjubiläum acht Tage vorher mit einer Fest-
verwaltung, eine außerordentliche General- vorstellung im „Johanniter“ würdig gefeiert hatte.
versammlung einberufen werden, in deren Hand Auch die Seppl-Tag-Sitzung vom 19. März 1926
der Präses Lehmann und der „Sekretär“ Lendi muß laut Bericht geräuschvoll gewesen sein.
ihre Ämter niederlegten. Auf die Einzelheiten Dass beim Preiskegeln vom September 1926 der
dieses betrübenden Handels einzutreten, erübrigt Wanderbecher definitiv an die Adelige Sippe ge-
sich, umso mehr, als der Urheber das Zeitliche langte, sei nur nebenbei erwähnt, ebenso, dass ei-
gesegnet hat und das Sprichwort seinen Wert ne im November veranstaltete Tellersammlung
behält: De mortuis nil nisi bene! zugunsten eines neuen Kegelpreises vorerst Fr.
Die Zurücktretenden mussten natürlich ersetzt 40.-- ergab.
werden, und nach eini- Mit den auswärtigen Sektionen standen wir je
gem Kampf (da anfäng- und je in gutem Einvernehmen, sonst hätte uns
lich die Versammlung nicht der Präses Nickel von Nürnberg durch unse-
die Rücktrittsgründe ren Ehren-Präsidenten Fritz Lehmann im Juni
einfach nicht anerken- 1926 den „Trichter der Weisheit“ überreichen
nen wollte) trat Jj. Wal- lassen, den heute ein Joldjunge während der Sit-
ter Schultheiss das ver- zung für eine besonders gelungene Dummheit
antwortungsvolle Präsi- Strafweise tragen muss.
dentenamt an. Es war Die Generalversammlung vom 15. Januar 1926
ihm nicht leicht ge- wies einen Bestand von 80 Aktiven und 165 Pas-
macht. siven oder Gönner auf. Aufsehen erregten die je-
Die Amortisation des weiligen Jahresberichte des Präses Schultheiss.
großen Defizits vom Als er im Januar 1928 die Wiederwahl ins Präsi-
Delegiertentag, die infolge des Rücktritts von dium annahm, ertönte ein begeistertes Hallo in
alt-Präses Lehmann, den man allerdings in An- der ganzen Versammlung. Gar wunderlich steht
erkennung seiner großen Verdienste um das es oft um Hass und Anbetung der Menge!
Sektionsleben, insbesondere um die Sektions- Zweier wohlverdienter Joldjungen wollen wir an
Sterbekasse, zum Ehren-Präsidenten ernannt dieser Stelle gedenken. Es handelt sich um den Jj.
hatte, entstandene Spannung, die sich noch jah- Sepp Hasslach, unsern Fähnrich, der, obwohl in
relang auswirkte, dann Veruntreuungen des Stein a. Rhein wohnend, unentwegt bei jedem
flüchtig gewordenen zweiten Kassiers Franz Anlass und ganz besonders bei Bestattungen, auf
Wolf, sowie immer noch aus Deutschland ein- eigene Kosten nach Zürich reist und seines Amtes
laufende Hilferufe, bildeten alles Sorgenkinder, waltet. Dann gehört ebenfalls ein ganz besonderer
die den jungen Präses auf eine schwere Befähi- Dank unserem einzigen Sektions-Ehrenmitglied
gungsprobe stellten. Glücklicherweise besitzt Jj. Ejj. Jean Hess, der seit zwei Jahrzehnten für un-
Schultheiß alle die Gaben, die für ein solches sere Tombola die hiesige Geschäftswelt um Ga-
Amt, auch unter schwersten Verhältnissen, qua- ben abklopft, sich durch nichts in der treuen Aus-
lifizieren. Nicht zuletzt, dank seinem einzigarti- übung seines freiwillig übernommenen Amtes ab-
gen Organisationstalent, konnte die Schuld an halten lässt und so Jahr für Jahr das finanzielle
die Zeichner der Anteilscheine so rasch getilgt Gelingen unserer Anlässe mit vorbildlicher Treue
werden. sichern hilft.
Die üblichen Veranstaltungen, ohne die sich das Es ist nicht verwunderlich, wenn wir über die ers-
Publikum „Sicher wie Jold" Zürich überhaupt te dreijährige Amtsperiode von Jj. Walter Schult-
nicht mehr denken kann, schlossen „trotz heiss, uns kurz fassen können. Wohl hatte er, wie
schlechten Zeiten“, wie es in den Protokollen keiner, mit unversöhnlichen Gegnern, ja Feinden
heißt, jeweils mit schönen Ergebnissen ab. Dank unausgesetzt zu kämpfen. Selten stand er einer
des unverwüstlichen Humors und der glänzen- gesinnungsvollen Opposition gegenüber. Er war