Page 14 - Der widerlegte Darwinismus
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HISTORISCHER ÜBERBLICK
O bwohl die Wurzeln der Evolutionstheorie bereits im alten
Griechenland zu finden sind, zog sie erst im 19. Jahrhundert die
Aufmerksamkeit der wissenschaftlichen Welt auf sich. Die seiner-
zeit für am gründlichsten gehaltene Beschreibung der Evolution gab Jean-
Baptiste Lamarck in seiner Philosophie über die Zoologie im Jahr 1809.
Lamarck glaubte, alle lebenden Organismen seien mit einer vitalen Kraft
ausgestattet, die sie dazu treibe, sich zu größerer Komplexität zu ent-
wickeln. Weiterhin war er der Ansicht, Organismen könnten während
ihrer eigenen Lebenszeit erworbene Eigenschaften an ihre Nachkommen
vererben. Als Begründung für diese Argumentation gab er das Beispiel
der Giraffe, deren langer Hals sich entwickelt haben sollte, als ein kurz-
halsiger Vorfahr begann, die Blätter von Bäumen zu fressen anstelle von
Gras.
Dieses Evolutionsmodell von Lamarck wurde widerlegt mit der
Entdeckung der genetischen Vererbungsgesetze. Mitte des 20.
Jahrhunderts enthüllte die Entdeckung der DNS-
Struktur, dass die Zellkerne lebender Organismen
besondere genetische Informationen besitzen und
dass diese Informationen durch erworbene
Eigenschaften nicht verändert werden können. Dies
bedeutet, selbst wenn der Hals einer Giraffe sich
während ihres Lebens um einige Zentimeter verlän-
gert, weil sie sich ständig nach den oberen Zweigen
der Bäume reckt, so wird ihr länger gewordener Hals Jean-Baptiste
nicht an ihren Nachwuchs vererbt werden. Die Lamarck
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