Page 42 - Gerechtigkeit und Toleranz im Koran
P. 42
40
GERECHTIGKEIT UND TOLERANZ IM QURAN
zusammen, die noch dem alten Religionsverständnis anhingen
und nicht zum Islam beigetreten waren. In dieser Umgebung
versuchte Prophet Muhammad (s.a.w.s) gesellschaftliche Einheit
und Frieden herzustellen und zu diesem Zweck hat er innerhalb
der kosmopolitischen Strukturen in Medina mit
unterschiedlichen Gruppierungen teils via Briefwechsel, teils in
persönlichen Gesprächen versucht eine Einigung zu erreichen. 5
T. W. Arnold, hat die Bedeutung der gesellschaftlichen Einheit,
die unser Prophet (s.a.w.s) versucht hat herzustellen, mit
folgenden Worten beschrieben:
“Während zuvor in der arabischen Welt keine Ergebenheit unter einen
einzigen Befehl herrschte, wurde plötzlich eine politische Einheit
erreicht und sich diesem Befehl anvertraut. Prophet Muhammad
(s.a.w.s) brachte die sozialen Splittergruppen, die teilweise aus nur
100 Mitgliedern bestanden und miteinander in ständigem Konflikt
standen, zusammen." 6
In vielen Versen des Quran ist beschrieben, dass die
Anhänger anderer Religionen in Toleranz lebten. Das ist eine
Ethik, die im Charakter des Islam vorgesehen ist. Gott befielt
den Muslimen in einem Vers, dass sie an jedes heilige Buch
glauben sollen und dass sie dem Glauben dieser Bücher Respekt
zollen sollen.
Lade darum dazu ein und verhalte dich richtig, so wie dir
anbefohlen worden ist. Und folge nicht ihren Neigungen und
Abneigungen, sondern sprich: "Ich glaube an das Buch, das
Gott hinabgesandt hat. Mir wurde geboten, zwischen euch
gerecht zu richten. Gott ist unser Herr und euer Herr; für uns
unsere Werke und für euch euere Werke! Kein Streit sei
zwischen uns und euch. Gott wird uns (alle) versammeln, und
zu Ihm ist die Heimkehr. (Sure asch-Schura, 15)
Adnan Oktar