Page 42 - Der Darwinismus als soziale Waffe
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timmten Kreisen gierig aufgegriffen. In ihrer Verteidigung der unwissenschaftlichen Thesen der Evolutionstheorie
                  unterstützten noch weitere Wissenschaftler in ihren Publikationen den Rassismus. In einem Artikel mit der Über-
                  schrift The Evolution of Human Races (Die Evolution menschlicher Rassen) stellte Henry Fairfield Osborn, damaliger
                  Präsident des American Museum of Natural History und darwinistisch-rassistischer Anthropologe Anfang des 20.
                  Jahrhunderts Vergleiche zwischen unterschiedlichen Rassen an und kam anschließend zu haarsträubend unwis-
                  senschaftlichen Schlussfolgerungen:

                       “Das Intelligenzniveau eines durchschnittlichen erwachsenen Negers entspricht dem eines elfjährigen Jungen der
                       Gattung Homo sapiens.“    43

                       Wie solchen Äußerungen zu entnehmen ist, waren die meisten evolutionistischen Wissenschaftler im 19. und
                  frühen 20. Jahrhundert Rassisten, die sich über die Gefährlichkeit ihrer Weltsicht keine Gedanken machten. Zu den
                  verhängnisvollen Folgen des sogenannten “wissenschaftlichen“ Rassismus hat sich der amerikanische
                  Wissenschaftler James Ferguson folgendermaßen geäußert:

                       “Im Europa des 19. Jahrhunderts war die Rassentheorie eine  Art Pflichtübung für die sich entwickelnden
                       Humanwissenschaften. Die damaligen frühen Anthropologen verhalfen der Theorie von der Überlegenheit der
                       arischen Rasse zum Durchbruch, die später zur ideologischen Grundlage des institutionalisierten Rassismus in
                       Hitlerdeutschland und noch später zum Rassismus in Südafrika führte.“       44

                       In einem Artikel über die rassistischen Ansichten evolutionistischer Anthropologen schrieb der verstorbene
                  Evolutionist Stephen Jay Gould:

                       “Eine kritische Würdigung der Anthropologie im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert ist nicht möglich ... ohne ihre
                       Obsession in Bezug auf die Rassenforschung mit einzubeziehen.“      45

                       Sobald die Evolutionstheorie als wissenschaftlich fundiert galt, redeten Wissenschaftler offen über “minderwer-
                  tige” Rassen und davon, dass manche Rassen den Affen näherstünden als den Menschen. Hitler ergriff diese
                  Gelegenheit beim Schopf und ließ Millionen Menschen ermorden, weil sie als minderwertig, unterentwickelt, oder
                  unheilbar krank galten.  Einer der Hauptgründe dafür, warum so viele Evolutionisten im 19. Jahrhundert Rassisten
                  waren, lag darin begründet, dass ihr geistiger Vater Darwin selbst rassistische Gedanken hegte.


                       Schon Darwin war Rassist


                       Die allermeisten heutigen Evolutionisten werden nicht müde zu beteuern, dass sie im Gegensatz zu ihren
                  Vorläufern im 19. Jahrhundert keine Rassisten seien, und sie versuchen ständig, Darwin von diesem Vorwurf
                  reinzuwaschen. In Ihren Beiträgen über Darwin werden große Anstrengungen unternommen, um ihn als mitleids-

                  fähig, wohlmeinend und als Gegner der Sklaverei darzustellen. Aber in Wirklichkeit glaubte Darwin, dass seine
                  Theorie der natürlichen Selektion eine wissenschaftliche Begründung für Rassendiskriminierung liefere. In seinen
                  Büchern, manchen Briefen und privaten Aufzeichnungen tauchen ständig offen rassistische Formulierungen auf. In
                  Die Abstammung des Menschen zum Beispiel behauptete er, dass Rassen wie Schwarze und Aborigines minderwertig
                  seien und im Lauf der Zeit durch den Überlebenskampf untergehen würden:

                       “In nicht allzu ferner Zeit, die nicht einmal in Jahrhunderten zu messen ist, werden die zivilisierten Rassen mit hoher
                       Wahrscheinlichkeit die unzivilisierten Rassen in der ganzen Welt ausgelöscht haben und an deren Stelle getreten
                       sein. Auch die Menschenaffen wird es dann ... zweifellos nicht mehr geben. Die Kluft zwischen dem Menschen und
                       seinen nächsten Verwandten wird dann noch größer sein, weil er den Unterschied zwischen zivilisierten Menschen,
                       so ist zu hoffen, und Affenarten wie dem Pavian verstärken wird, ähnlich wie den zwischen einem australischen
                       Aborigine und einem Gorilla.“   46

                       Mit diesen Worten setzt Darwin bestimmte Rassen mit Primaten gleich und prophezeit, dass “zivilisierte
                  Menschenrassen“ die “wilden Rassen“ aus der Welt verschwinden lassen würden. Anders ausgedrückt: Er sagte
                  einen Genozid voraus, eine gewaltige ethnische Säuberung in der nahen Zukunft. Und tatsächlich ist es dazu
                  gekommen. Denn die Rassisten des 20. Jahrhunderts benutzten skrupellos Darwins Evolutionstheorie zur
                  Rechtfertigung für ihre grauenvollen Massaker. Die herausragenden Beispiele dafür sind die Ermordung von an-

                  nähernd 40 Millionen Menschen durch die Nazis während des 2. Weltkriegs, die brutale Apartheid-Politik der
                  Weißen gegenüber den Schwarzen in Südafrika, rassistische Angriffe gegen Türken und andere Immigranten in
                  Europa, die Rassendiskriminierung in den USA, die Unterdrückung der Aborigines in Australien und der stärker





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