Page 47 - Der Darwinismus als soziale Waffe
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Harun Yahya
Die New York Times publizierte einen Artikel unter der Titelzeile “Sind
Rassen unterschiedlich? Nicht wirklich, die DNS beweist es.“
Neo-Imperialismus und Sozialdarwinismus
Lange vor Darwin, schon im 16. Jahrhundert, entwickelte sich von
Europa aus der Kolonialismus. Genau wie der Rassismus bezog sich
auch der Kolonialismus später auf Darwins Evolutionstheorie und set-
zte ihr ein neues Ziel. Vor allem im Gefolge der Industriellen
Revolution bestimmten mehr und mehr wirtschaftliche Interessen die
Ausbreitung des Kolonialismus rund um den Globus. Überall in der
Welt waren die europäischen Mächte auf der Jagd nach Rohstoffen und
neuen Märkten. Im 19. Jahrhundert kamen zusätzlich imperialistische
Machtinteressen ins Spiel, die durchaus unterschiedliche Motive, aber immer das gleiche Ziel hatten: die
Ausbeutung anderer Länder und Kontinente. Deshalb spricht man vom Neo-Imperialismus.
Dessen Weltbild war weitgehend geprägt von darwinistischen Ideen. So kam es zum Ringen um die
weltweite Vorherrschaft. Großbritannien, Frankreich, Deutschland und andere europäische Staaten lagen
miteinander im Kampf um neue Kolonien, um jeweils selbst zur Hegemonialmacht zu werden.
Damit Hand in Hand ging ihre Absicht, ihre Überlegenheit anderen Rassen gegenüber unter Beweis zu
stellen. Sowohl die Angelsachsen wie die Arier hielten es für ihr “natürliches Recht“, sich zu Herren über
afrikanische, asiatische und australische Völker aufzuschwingen, die ihnen als “minderwertige“ Rassen galten,
nur dazu da, um deren Rohstoffe und Arbeitskraft auszubeuten. Die Wurzeln des Neo-Imperialismus lagen eher
im darwinistischen Denken, als in wirtschaftlichen Zielen. 62 In der Encyclopedia Britannica von 1946 heißt es dazu:
Und wenn in die Posaune gestoßen wird, dann wird an diesem Tage unter ihnen keine Verwandtschaft mehr gelten, und sie
werden nicht mehr nach einander fragen. (Sure 23:101 – al-Mu’minun)
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