Page 45 - Der Darwinismus als soziale Waffe
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Harun Yahya
Die Saat des Rassismus, zusammen mit der des Darwinismus, ging im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts auf
und blühte bis Mitte des 20. Jahrhunderts. Friedrich Nietzsche, ein Zeitgenosse Darwins und leidenschaftlicher
Anhänger der Evolutionstheorie, verwendete Begriffe wie “Übermensch“ und “Herrenrasse“, und diese
Philosophie mündete in den Nationalsozialismus. Erst Hitler und die Nazis erweiterten Darwins Gesetz des
Dschungels zu einer Staatsphilosophie, die zu 40 Millionen Toten führte.
Genetisch betrachtet gibt es keine Rassenschranken zwischen den
Menschen
Vor allem in den letzten zehn Jahren hat die Genforschung enthüllt, dass es biologisch gesehen keine
Rassenunterschiede gibt. Darin sind sich die allermeisten Wissenschaftler einig. Zum Beispiel haben
Wissenschaftler der Advancement of Science Convention in Atlanta Folgendes veröffentlicht:
“Der Begriff Rasse ist sozialer Natur, weitgehend abgeleitet von Wahrnehmungen, die durch geschichtliche
Ereignisse geprägt werden. In der Biologie ist er fehl am Platz.“ 53
Die Forschung hat ergeben, dass die genetischen Unterschiede zwischen den Rassen sehr gering sind, und
dass rassische Unterschiede nicht genetisch definiert werden können. Wissenschaftler haben festgestellt, dass es
in aller Regel zwischen zwei Menschen nur eine genetische Differenz von 0,2 % gibt, selbst innerhalb der gleichen
Gruppe. Sogar bei äußerlichen Merkmalen wie Hautfarbe oder Augenform liegt die Differenzquote nur bei 6 %
dieser 0,2 %. Daraus ergibt sich auf der genetischen Ebene insgesamt nur der Faktor 0,012 % - eine zu vernachläs-
sigende Größe also. 54
Diese neuesten Erkenntnisse finden sich zusammengefasst in der Ausgabe der New York Times vom 22. 8. 2000
in einem Artikel von Natalie Angier unter der Überschrift “Do Races Differ? Not Really, DNA Shows“ (Sind die
Rassen unterschiedlich? Nicht wirklich, die DNS beweist es):
Wissenschaftler haben schon länger vermutet, dass es für die gesellschaftlich reklamierten Rassendifferenzen
keine genetischen Anhaltspunkte gibt. Aber umso näher die Forscher der Entschlüsselung des menschlichen
Genoms kommen - die Gesamtheit der in den Zellkernen jedes menschlichen Körpers enthaltenen genetischen
Bausteine - desto mehr sind die meisten von ihnen überzeugt, dass alle bisher angewandten Kriterien zur
Unterscheidung von Rassen keine oder nur geringe Bedeutung haben. Sie stellen fest, dass es zwar leicht ist, schon
auf den ersten Blick zu sagen, ob jemand zur kaukasischen, afrikanischen oder asiatischen Rasse zählt, dass sich
diese Mühelosigkeit aber schnell verflüchtigt, sobald man die Ebene der äußerlichen Merkmale verlässt und ver-
sucht, im Genom DNS-Merkmale für rassische Zugehörigkeit zu finden. 55
Dr. J. Craig Venter, Leiterin der Cilera Genomics Corp., die zusammen mit Wissenschaftlern des National
Institute of Health das Humangenomproject durchführt, sagt klar und deutlich: “Rasse ist ein sozialer, kein wis-
senschaftlicher Begriff.“ Deshalb gibt es für ihn nur einzige menschliche Rasse. 56
Dr. Harold P. Freeman, Präsident des North General Hospital in New York, fasst die Ergebnisse seiner
Forschung zum Zusammenhang von Biologie und Rasse folgendermaßen zusammen:
“Wenn Sie mich fragen, wie hoch der Prozentsatz der für Ihr äußeres Aussehen verantwortlichen Gene ist, soweit
sie sich auf rassische Merkmale beziehen, so lautet meine Antwort: höchstens 0,01 %. Das ist ein sehr, sehr kleiner
Teil Ihrer genetischen Ausstattung.“ 57
Zu derselben Schlussfolgerung kommt ein weiterer Wissenschaftler, Alan R. Templeton, Professor für
Biologie an der Washington University, der die DNS verschiedener Menschen aus unterschiedlichen Rassen un-
tersucht hat. Er hat dabei festgestellt, dass trotz der großen genetischen Vielfalt unter den Menschen die
Unterschiede meistens nur auf der individuellen Ebene liegen. Es mag zwar einige Unterschiede hinsichtlich der
Rassenzugehörigkeit geben, aber sie sind sehr klein. Templeton fasst seine Untersuchungsergebnisse auf dem
Hintergrund seiner evolutionistischen Überzeugung folgendermaßen zusammen:
“Rasse ist ein kulturell, politisch und wirtschaftlich brauchbarer Begriff in jeder Gesellschaft, aber kein biologisch
sinnvoller. Aber leider glauben viele Menschen fälschlicherweise noch immer, es gäbe genetische
Rassenunterschiede. Ich will damit das ... Thema versachlichen. Die sorgfältige und objektive Analyse zeigt, dass
das Ergebnis nicht einmal der Erwähnung wert ist: Es gibt aus genetischer Sicht keine Unterschiede zwischen den
Rassen.“ 58
Adnan Oktar 43