Page 50 - Der Darwinismus als soziale Waffe
P. 50
Beweis anführten, dass sie als Konsequenz des “Naturgesetzes“ zum Aussterben
verurteilt waren. Jedoch im 20. Jahrhundert erkannte man, dass diese ange-
blichen Beweise nicht gültig waren. Die Aborigines starben nicht auf Grund ir-
gendeines Naturgesetzes, sondern durch die Misshandlungen, unter denen sie
litten. Natürlich wurde auch erkannt, dass die Behauptungen Darwins unwahr
waren, als man beobachtete, dass die Anzahl der dunkelhäutigen Menschen
anstieg.
Die Antworten eines Polizeioffiziers während einer Untersuchung der Royal
Commission in 1861 helfen klarzustellen, dass die rassistische Grundlage und die
Misshandlung der Aborigines zu dieser Zeit als völlig normal angesehen wurden.
Der Offizier wurde gefragt:
Sir Douglas Nicholls, der “Und wenn wir die Schwarzen nicht bestrafen, würden sie dies als Eingeständnis von
erste geborene Australier,
der zum Ritter geschlagen Schwäche sehen?“
wurde, mit seiner Frau.
“Ja, das ist genau meine Meinung.“
“Es ist die Frage, wer die stärkste Rasse sei – wenn wir uns damit abfinden, würden sie uns dafür verachten?“
"Ja." 7
Nach dem Bericht von Stone wurde in einer Nachrichtenreportage von 1880 folgendes geschrieben:
Nichts was wir tun können wird die unerforschlichen und außerdem unwandelbaren Gesetze verändern, die
unseren Fortschritt auf dieser Erde bestimmen. Durch diese Gesetze wurden die Ureinwohner Australiens
nach dem Erscheinen des weißen Mannes verdammt und das einzige was uns zu tun übrig bleibt ist, es mit so
wenig Grausamkeit wie möglich auszuführen. Wir müssen die Schwarzen durch Angst regieren. 8
Diese Zeilen zeigen nochmals die Brutalität in dem Herzen der sozialdarwinistischen Perspektive. Diese
Menschen wurden als eine Spezies Tier betrachtet, wurden aber auf eine Weise behandelt wie niemand ein Tier
behandeln würde, einfach deshalb, weil ihre Haut eine dunklere Farbe hat und weil sie gewisse unter-
schiedlichen physischen Charakteristika hatten – ein weiterer Beweis der Grausamkeit der Sozialdarwinisten.
Ein Brief aus 1880 an eine Zeitung beschreibt die Unterdrückung der Aborigines:
Das, klar ausgedrückt, ist, wie wir die Aborigines behandeln: Bei der Besetzung von neuen Gebieten werden
die Ureinwohner genau so wie wilde Tiere oder Vögel behandelt, die die Siedler hier finden. Ihr Leben und
ihr Eigentum, die Netze, Kanus … werden von den Europäern zu ihrer gänzlichen Verfügung gehalten. Ihre
Waren konfisziert, ihre Kinder gewaltsam geraubt, ihre Frauen weggebracht, völlig nach der Laune der
Weißen. Das geringste Anzeichen von Widerstand wurde mit einer Gewehrkugel beantwortet. [Diejenigen]
die dazu Lust hatten mordeten, schändeten und beraubten die Schwarzen ohne Hemmung. Sie waren nicht
nur unbehindert, sondern die Kolonialregierung war immer bereit, sie vor den Konsequenzen ihrer
Verbrechen zu retten. 9
Was hier erzählt wurde ist nur ein winziger Teil des dunklen Gesichtes des Sozialdarwinismus, aber es ist
genug, um auf das volle Ausmaß der Katastrophen hinzuweisen, die Atheismus und Darwinismus über die
Menschheit gebracht haben.
1. Joe Stephens, “The Body Hunters: As Drug Testing Spreads, Profits and Lives Hang in Balance,” Washington Post, 17. Dezember
2000.
2. David Monaghan, “The Body-Snatchers,” The Bulletin, 12. November 1991, S. 30-38.
3. ebd., S. 33.
4. ebd., S. 34.
5. ebd., S. 33.
6. Sharman Stone, Aborigines in White Australia: A Documentary History of the Attitudes Affecting Official Policy and the
Australian Aborigine 1697–1973, Melbourne: Heinemann Educational Books, 1974.
7. ebd., S. 83.
8. ebd., S. 96.
9. ebd., S. 93.
48 DER DARWINISMUS ALS SOZIALE WAFFE