Page 140 - Es war einmal der Darwinismus
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KAPITEL 2
EINE KURZE GESCHICHTE DER THEORIE
ie Ursprünge des evolutionistischen Gedankenguts gehen zurück bis ins Altertum, wo sie als dogmatische
Überzeugung einen Versuch darstellten die Tatsache der Schöpfung zu verneinen. Die meisten der heidnis-
D chen Philosophen der griechischen Antike vertraten die Idee der Evolution. Wenn wir die Geschichte der Phi-
losophie näher betrachten finden wir, dass die Idee der Evolution das Rückgrad vieler heidnischer Philosophien
darstellt.
Es ist jedoch nicht diese heidnische antike Philosophie, sondern der Glaube an Gott, der eine fördernde Rolle in der
Geburt und Entwicklung der neuzeitlichen Wissenschaft gespielt hat. Die meisten Vorkämpfer der modernen Wissen-
schaft glaubten an die Existenz Gottes, und die treibende Kraft hinter ihren wissenschaftlichen Studien war das Verlan-
gen, das von Gott erschaffene Universum zu erforschen, und die Gesetze und Einzelheiten Seiner Schöpfung zu
erkennen. Astronomen wie Kopernikus, Keppler und Galileo, Cuvier, der Vater der Paläontologie, Linnaeus der Pio-
nier der Botanik und Zoologie, und Isaac Newton, der der “größte Wissenschaftler aller Zeiten” genannt wurde, sie al-
le studierten Wissenschaft, wobei sie nicht nur an die Existenz Gottes glaubten, sondern auch daran, dass das
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Universum als Ergebnis Seines Schöpfens ins Dasein kam. Albert Einstein, der als das größte Genie unserer Zeit gilt
war ein weiterer hingebungsvoller Wissenschaftler der an Gott glaubte, und daher diese Aussage gemacht hatte: “Ich
kann mir keinen wirklichen Wissenschaftler ohne diesen tiefen Glauben vorstellen. Die Situation kann bildlich ausge-
drückt so dargestellt werden: Wissenschaft ohne Religion ist lahm.” 7
Der Gründer der modernen Physik, der deutsche Physiker Max Planck äußerte: “Jeder der sich ernstlich in wissen-
schaftlicher Arbeit jeglicher Art betätigt hat, erkennt dass über dem Eingang zu den Pforten des Tempels der Wissen-
schaft diese Worte geschrieben sind: Du mußt Glauben haben. Es ist eine Eigenschaft, ohne die der Wissenschaftler
nicht auskommen kann.” 8
Die Evolutionstheorie ist das Ergebnis der materialistischen Philosophie, die sich im 19. Jh. im Zuge der Neuerwe-
ckung der antiken materialistischen Philosophien weitgehend verbreitete. Materialismus versucht, wie bereits vorher
angedeutet, die Natur durch ausschließlich materielle Faktoren zu erklären. Da Materialismus Schöpfung von vorn he-
rein ausschließt, wird behauptet, dass alles, ob belebt oder unbelebt, ohne einen Schöpfungsakt in Erscheinung trat, son-
dern als Ergebnis zufällig zusammentreffender Voraussetzungen, welche sich sodann eine Ordnung aneigneten.
Menschliches Denken jedoch ist in der Weise gestaltet, dass es das Vorhandensein eines organisierenden Willens vo-
raussetzt, wo immer es Ordnung erkennt. Die materialistische Philosophie, die im Widerspruch zu dieser grundlegen-
den Charakteristik des menschlichen Geistes steht, brachte die “Evolutionstheorie” um die Mitte des 19. Jh. hervor.
Darwins Vorstellungen
Die Person, welche die Evolutionstheorie in der Form, in der sie heutzutage verfochten wird aufbrachte, war der
englische Amateurnaturalist Charles Robert Darwin.
Darwin hatte sich niemals einer formellen Ausbildung in Biologie unterzogen. Sein Interesse an der Natur und Le-
bewesen war lediglich eine Liebhaberei, die ihn 1832 bewog, sich freiwillig einer Expedition anzuschließen, welche sich
an Bord des Schiffs H. M. S. Beagle aufmachte, fünf Jahre lang verschiedene Regionen der Welt zu bereisen. Der junge
Darwin war sehr beeindruckt von den unterschiedlichen lebendigen Spezies, insbesondere von bestimmten Finken, die
er auf den Galapagos Inseln vorfand. Er dachte, dass deren unterschiedliche Schnabelformen aufgrund einer Anpas-
sung an ihre Heimat zustande gekommen waren. Mit dieser Idee im Kopf nahm er an, dass der Ursprung des Lebens
und der Lebensformen in dem Konzept “der Anpassung an den Lebensraum” zu finden sei. Laut Darwin wurden die
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