Page 210 - Es war einmal der Darwinismus
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klärung der ersten Generation von Lebewesen angeboten. Sich wohl der Tatsache bewusst, dass solche Studien ihre Ar-
gumente nicht unterstützen, sondern ganz im Gegenteil, ihre Hypothesen widerlegen, vermeiden es die Evolutionisten
wohlweislich sich dem Glatteis solcher Experimente auszusetzen.
Millers Experiment
Stanley Millers Ziel war es, einen experimentellen Nachweis zu erbringen, der zeigen würde, dass Aminosäuren,
die Grundbausteine der Proteine, “durch Zufall” auf der unbelebten Erde vor Billionen Jahren zustande gekommen wa-
ren.
In seinem Versuch benützte Miller ein aus Ammoniak, Methan, Wasserstoff und Wasserdampf bestehendes Gasge-
misch, von dem er annahm, es wäre in der ursprünglichen Welt vorhanden gewesen (was sich später als unrealistisch
herausstellte). Da diese Gase unter natürlichen Bedingungen nicht miteinander reagierten, führte er dem Milieu Energie
zu, um eine Reaktion zu stimulieren. In der Annahme, dass diese Energie von meteorologischen elektrischen Entladun-
gen in der primordialen Atmosphäre herrühren könnte, verwendete er zur Bereitstellung derselben eine künstliche
elektrische Entladungsquelle.
Miller setzte das Gasgemisch eine Woche lang einer konstanten Erhitzung von 1000C unter zusätzlicher Zuführung
eines elektrischen Stroms aus. Nach Ablauf der Woche analysierte Miller die chemischen Substanzen, die sich am Boden
des Testkolbens niedergeschlagen hatten und stellte fest, dass sich drei der 20 Aminosäuren, welche die Grundbaustei-
ne der Proteine darstellen, synthetisiert hatten.
Dieses Experiment löste große Euphorie unter den Evolutionisten aus und wurde als einer der größten Erfolge ge-
feiert. In trunkenem Eifer überschrieben verschiedene Herausgeber ihre Publikationen mit Schlagzeilen wie “Miller er-
schafft Leben”. Die Substanzen jedoch, die Miller in der Lage war zu synthetisieren, waren lediglich ein Häufchen
“unbelebter” Moleküle.
Angespornt durch dieses Experiment, schufen die Evolutionisten sogleich neue Szenarien. Hypothesen über Stu-
fen, die denen der Aminosäuren folgen sollten, wurden eiligst formuliert. Angeblich sollen sich die Aminosäuren dann
später zufällig in der richtigen Reihenfolge verbunden haben, um Proteine zu bilden. Einige dieser zufällig entstande-
nen Proteine ließen sich dann in Zellmembran-ähnlichen Strukturen nieder, die “irgendwie” entstanden waren, und bil-
deten die erste primitive Zelle. Im Lauf der Zeit schlossen sich dann die Zellen zusammen und wurden zum ersten
lebenden Organismus. Millers Experiment jedoch war nichts weiter als trügerischer Schein und hat sich mittlerweile in
vielen Gesichtspunkten als fehlerhaft erwiesen.
Millers Experiment war bloße Spiegelfechterei
Millers Experiment sollte beweisen, dass sich Aminosäuren unter urzeitlichen Umweltbedingungen selbst bilden
könnten, doch es litt in einer Anzahl von Punkten an Folgewidrigkeit:
1. Unter Verwendung eines Mechanismus, der als “Kühlfalle” bekannt ist, isolierte Miller die Aminosäuren aus
ihrer Umgebung, sobald sie sich gebildet hatten. Hätte er dies nicht getan, wären die Moleküle in den Milieubedin-
gungen, unter denen sich die Aminosäuren gebildet hatten, sofort wieder zerstört worden.
Zweifellos war solch ein bewusster Trennungsmechanismus in den vorzeitlichen Umweltbedingungen nicht vor-
handen. Selbst wenn sich eine Aminosäure gebildet hätte, wäre sie ohne einen derartigen Mechanismus sogleich wieder
zerstört worden. Der Chemiker Richard Bliss erläutert diesen Widerspruch folgendermaßen: “Ohne diese Kühlfalle wä-
ren die chemischen Verbindungen in der Tat durch die elektrische Spannung zerstört worden.” 116
Tatsächlich gelang es Miller in vorhergehenden Versuchen nicht, unter Verwendung der gleichen Materialien, je-
doch ohne den Kühlfallen-Mechanismus, eine einzige Aminosäure herzustellen.
2. Die primordialen atmosphärischen Umweltbedingungen, die Miller in seinem Experiment zu simulieren ver-
suchte, waren unrealistisch. In den 80er Jahren stimmten Wissenschaftler in der Ansicht überein, dass anstelle von Am-
moniak und Methan eher Stickstoff und Kohlendioxyd in dieser künstlichen Umgebung vorhanden sein hätten sollen.
Nach langem Schweigen gestand auch Miller selbst, dass das atmosphärische Milieu, das er in seinem Versuch verwen-
det hatte, nicht realistisch gewesen war. 117
Warum hatte Miller auf diese Gase bestanden? Die Antwort ist sehr einfach: Ohne Ammoniak wäre es nicht mög-
lich gewesen, eine Aminosäure zu synthetisieren. Kevin Mc Kean berichtet darüber in einem Artikel, der in der Zeit-
schrift Discover veröffentlicht worden war:
Miller und Urey imitierten die vorzeitliche Atmosphäre der Erde mit einem Gemisch von Ammoniak und Methan. Ih-
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