Page 245 - Es war einmal der Darwinismus
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Harun Yahya
die mit 88 Proteinsequenzen gruppierte Kaninchen mit Primaten anstatt mit Nagetieren; eine im Jahr 1998 durchge-
führte Analyse von 13 Genen in 19 Tierarten reihte den Seeigel unter die Chordaten ein, und eine andere, an 12 Pro-
teinen unternommene Studie im Jahr 1998 placierte Kühe näher zu Walen als zu Pferden. In 2000 fasst der
Molekularbiologe Jonathan Wells die Situation folgendermaßen zusammen:
Ungereimtheiten an Stammbäumen, die auf verschiedenen Molekülen beruhen, und die bizarren Stammbäume, die sich
aus einigen Molekularanalysen ergeben, haben nunmehr die molekulare Phylogenie in eine Krise gestürzt. 169
Die “Molekularphylogenie” steckt in einer Krise – was bedeutet, dass auch die Evolutionstheorie in einer Krise
steckt. (Phylogenie meint die so genannten “Familienbeziehungen” unter verschiedenen Lebewesen und ist die hy-
pothetische Basis der Evolutionstheorie.) Noch einmal: Die Wissenschaft widerlegt die These, dass Lebewesen vonei-
nander abstammen und zeigt, dass alle Gruppen von Lebewesen separat erschaffen worden sind.
Der Mythos der embryonalen Rekapitulation
Was einst als die “Rekapitulationstheorie” bekannt war, ist seit langem aus der wissenschaftlichen Literatur ge-
strichen worden; nichtsdestoweniger wird diese Theorie immer noch als wissenschaftliche Realität in einigen evolu-
tionistischen Veröffentlichungen dargestellt. Der Ausdruck “Rekapitulation” ist eine Summierung des Spruchs
“Ontogenie rekapituliert Phylogenie”, der von dem evolutionistischen Biologen Ernst Haeckel zum Ende des 19. Jh.
geprägt wurde.
Diese von Haeckel vorgebrachte Theorie besagt, dass lebende Embryos den Evolutionsprozess nachvollziehen,
den ihre Pseudovorfahren unterliefen. Er stellte die Theorie auf, dass das menschliche Embryo während seiner Ent-
wicklung im Uterus der Mutter zuerst die Charaktermerkmale eines Fisches, dann die eines Reptils und letztlich die
des Menschen aufzeige.
Seit dann wurde über die Jahre hinweg bewiesen, dass diese Theorie ein absoluter Humbug war. Es ist nun be-
kannt, dass die “Kiemen”, die sich angeblich in den frühen Stadien des menschlichen Embryos zeigten, tatsächlich
die ersten Entwicklungsphasen des Mittelohrkanals, der Nebenschilddrüse und des Thymus darstellen. Das embryo-
nale Teil, das mit dem “Dottersack” in Verbindung gebracht worden war, stellte sich als ein Sack heraus, der Blut für
das Embryo erzeugte. Der Teil, der von Haeckel und seinen Anhängern als “Schwanz” identifiziert worden war, ist
tatsächlich das Rückgrat, das nur insofern einem Schwanz ähnlich sieht, als es sich bildet, bevor die Beine Form an-
nehmen.
Dies sind universell anerkannte wissenschaftliche Tatsachen, die selbst von Evolutionisten nicht bestritten wer-
den. George Gaylord Simpson, einer der Gründer des Neo-Darwinismus schreibt:
Haeckel gab eine Fehldarstellung des beteiligten evolutionären Prinzips. Es ist nunmehr mit Sicherheit erwiesen, dass
Ontogenie keine Wiederholung der Phylogenie ist. 170
In einem, in der Zeitschrift American Scientist veröffentlichten Artikel war zu lesen:
Zweifellos, das biogenetische Gesetz ist tot. In den 50er Jahren wurde es endgültig aus den Lehrbüchern der Biologie
verbannt; als ein Thema ernsthafter theoretischer Untersuchung war es bereits in den 20er Jahren ausgestorben. 171
Ein weiterer interessanter Aspekt der Rekapitulation ist Ernst
Haeckel selbst, ein Fälscher, der seine Zeichnungen verfälschte um
die Theorie zu unterstützen, die er vertrat. Haeckels Verfälschun-
gen illustrierten auf trügerische Weise, dass das menschliche Em-
bryo einem Fisch gleichsähe. Als dies bloßgestellt wurde, war die
einzige Verteidigung die er vorbringen konnte, dass andere Evolu-
tionisten ähnliche Schandtaten vollbracht hätten:
Nach diesem Kompromißgeständnis der “Verfäl-
schung” wäre ich verpflichtet, mich verdammt
und zerstört zu fühlen, hätte ich nicht den
Haeckel war ein fanatischer Evolutionist, der selbst Darwin in
vieler Hinsicht an Eifer übertraf. Aus diesem Grund scheute er
sich nicht, wissenschaftliche Daten zu verdrehen und mehrere
Fälschungen herzustellen.
Adnan Oktar 243