Page 247 - Es war einmal der Darwinismus
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Harun Yahya
KAPITEL 13
DIE EVOLUTIONSTHEORIE:
EINE VERBINDLICHKEIT DES MATERIALISMUS
ie in diesem Buch präsentierte Information hat durchwegs gezeigt, dass die Evolutionstheorie keine wis-
senschaftliche Grundlage hat, ganz im Gegenteil, ihre Aussagen bezüglich der Evolution stehen in offenba-
D ren Konflikt mit wissenschaftlichen Entdeckungen. In anderen Worten, die treibende Kraft, die das
Konzept der Evolution am Leben erhält, ist nicht die Wissenschaft. Evolution mag von einigen “Wissenschaftlern”
D
verteidigt werden, doch es muss hier eine andere Macht am Werk sein.
Die andere Macht ist die Philosophie des Materialismus.
Die Philosophie des Materialismus ist eine der ältesten Denkmodelle der Menschheitsgeschichte. Ihre grundsätz-
lichste Charaktereigenschaft ist, dass sie Materie als eine Totalität ansieht. Entsprechend dieser Philosophie ist Mate-
rie unbegrenzt, und alles was existiert, besteht ausschließlich aus Materie. Diese Weltanschauung macht
notwendigerweise den Glauben an einen Schöpfer unmöglich. Materialismus ist daher stets jeglicher Art von religiö-
sen Überzeugungen, die einen Glauben an Gott beinhalten, antagonistisch gegenübergestanden.
Die sich nun erhebende Frage ist, ob die materialistische Weltanschauung korrekt ist. Eine Methode der Prüfung,
ob eine Philosophie korrekt oder falsch ist, besteht darin, diejenigen Postulate jener Philosophie, welche sich auf wis-
senschaftliche Belange beziehen, mit Hilfe wissenschaftlicher Methoden zu untersuchen. Ein Philosoph im 10. Jh. z.B.
könnte behauptet haben, dass auf dem Mond ein göttlicher Baum stehe, und dass tatsächlich alles, was lebt an den
Ästen dieses enormen Baums, wüchse und dann wie reife Früchte auf die Erde fiele. Einigen Leute mag diese Philo-
sophie zugesagt haben, und sie mögen daran geglaubt haben, doch im 20. Jh., zu einer Zeit in der es Menschen ge-
lang, Fuß auf den Mond zu setzen, ist es nicht möglich solch eine Philosophie vorzubringen. Ob solch ein Baum dort
existiert oder nicht, kann durch wissenschaftliche Methoden festgestellt werden, d.h. durch Beobachtung und Ver-
such.
Wir können daher mit wissenschaftlichen Methoden untersuchen, ob die materialistische Behauptung, d.h., die
Materie zeitlich unbegrenzt von aller Ewigkeit her existierte, und ob sie sich selbst, ohne einen übermateriellen
Schöpfer organisieren, und Leben ins Dasein bringen kann. Wenn wir dies tun, sehen wir, dass der Materialismus be-
reits in sich zusammenfiel, da das Konzept der ewigen Materie durch die Urknalltheorie, die als Big Bang bekannt
ist und die besagt, dass das Universum aus dem Nichts erschaffen wurde, bereits für ungültig erklärt wird. Das
Postulat, dass sich Materie selbst organisiert, und Leben ins Dasein gebracht hat, ist die Behauptung, die wir “die
Evolutionstheorie” nennen, welche in diesem Buch untersucht wurde, und sich ebenfalls als hinfällig erwies.
Wenn jemand jedoch darauf verfallen ist, an den Materialismus zu glauben, und sich der materialistischen Philo-
sophie mehr als allem anderen hingibt, wird er diese wissenschaftliche Prüfung nicht durchführen. Wenn er “an ers-
ter Stelle Materialist, und dann erst Wissenschaftler ist” wird er dem Materialismus nicht absagen, wenn er sieht,
dass derselbe von der Wissenschaft Lügen gestraft wird. Im Gegenteil, er setzt seine ganzen Bemühungen ein, den
Materialismus aufrecht zu erhalten und zu retten, indem er versucht, die Evolution ohne Rücksicht auf Verluste zu
verfechten. Genau dies ist das Dilemma, in dem sich heutzutage die Evolutionisten, die die Evolutionstheorie vertei-
digen, befinden.
Interessanterweise gestehen sie diese Tatsache von Zeit zu Zeit. Richard C. Lewontin, ein bekannter Genetiker
der Harvard Universität und ein überzeugter Evolutionist gibt in den folgenden Worten zu, dass er “an erster Stelle
Materialist, und dann erst Wissenschaftler ist”:
Nicht dass uns die Methoden und Institutionen der Wissenschaft irgendwie zwängen, eine materielle Erklärung des gestal-
teten Universums zu akzeptieren, sondern im Gegenteil sind wir durch unser eigenes a priori Festhalten an materielle
Ursachen gezwungen, einen Untersuchungsmechanismus und eine Auswahl von Konzepten zu schaffen, die materielle
Erklärungen hervorbringen, ungeachtet dessen wie intuitionsfeindlich, wie verwirrend für den Uneingeweihten sie sein
Adnan Oktar 245