Page 265 - Es war einmal der Darwinismus
P. 265
Harun Yahya
Die Raubvögel und ihre scharfe Sicht
Raubvögel haben scharfe Augen, die es ihnen ermöglichen, perfekte Entfernungsan-
passungen zu machen, während sie im Sturzflug ihre Beute angreifen. Ähnlich wie
Kampfflugzeuge, die ihre Tausende von Metern entfernten
Ziele orten, so entdecken Adler ihre Beute, indem sie die
leichteste Farbänderung oder die geringste Bewegung am
Boden wahrnehmen. Das Auge des Adlers hat einen Sicht-
winkel von 300 Grad, und kann jede gegebene Ansicht etwa
sechs- bis achtfach vergrößern. Adler können einen Bereich von
30000 Hektar abkämmen, während sie in einer Höhe von 4500 Me-
tern darüber kreisen. Sie können ohne Weiteres ein in den Gräsern ver-
stecktes Kaninchen aus einer Höhe von 1500 Metern erspähen. Es ist
offenbar, dass die außergewöhnliche Augenstruktur des Adlers speziell für
dieses Geschöpf geschaffen wurde.
Die Winterschläfer
Tiere, die einen Winterschlaf halten, bleiben am Leben, obwohl sich ihre Körpertem-
peratur der kalten Außentemperatur anpaßt. Wie vermögen sie das zu überleben?
Säugetiere sind warmblütig. Das bedeutet, dass ihre Körpertemperatur unter
normalen Bedingungen konstant bleibt, da ein natürlicher Thermostat in ih-
rem Körper diese Temperatur beständig erhält. Während des Winterschlafs
jedoch sinkt die Körpertemperatur kleiner Säugetiere, wie die des Eich-
hörnchens, die normal bei 40 Grad liegt, auf etwas über dem Gefrier-
punkt ab, als ob sie durch eine Art Regulator eingestellt worden wäre.
Der körperliche Stoffwechsel verlangsamt sich drastisch. Das Tier be-
ginnt sehr langsam zu atmen, und sein normaler Puls von 300 pro Mi-
nute fällt auf 7 bis 10 Herzschläge pro Minute ab. Seine normalen
Körperreflexe setzen aus, und die elektrische Gehirntätigkeit verrin-
gert sich fast bis zur Unerfassbarkeit.
Eine der Gefahren der Unbeweglichkeit ist das Gefrieren der Gewebe
in sehr kaltem Wetter und ihre Zerstörung durch Eiskristalle. Gegen diese Ge-
fahr jedoch sind die Winterschläfer dank einer speziellen Einrichtung mit der sie
versehen sind, geschützt. Durch Chemikalien mit hoher Molekularmasse werden die Körperflüssigkeiten dieser Tie-
re dadurch in flüssigen Zustand erhalten, dass ihr Gefrierpunkt herabgesetzt wird, und damit sind sie vor Schaden
bewahrt. 183
Elektrische Fische
Bestimmte Spezien einiger Fischgattungen, wie der Zitteraal und der Zitterrochen verwenden Elektrizität, die sie
in ihren Körpern erzeugen als Verteidigung gegen Angreifer oder zur Betäubung ihrer Beute. In jedem Lebewesen,
einschließlich des Menschen, besteht eine geringe Menge von Elektrizität. Der Mensch kann diese Elektrizität jedoch
nicht willkürlich leiten und sich zunutze machen. Die obig genannten Geschöpfe dagegen haben eine elektrische
Spannung von bis zu 500 oder 600 Volt in ihren Körpern, und sind in der Lage, diese gegen ihre Feinde einzusetzen,
wobei sie in keiner Weise nachteilig von dieser Elektrizität beeinträchtigt sind.
Die Energie, die sie in defensiven oder offensiven Entladungen verbrauchen, ist nach einiger Zeit wieder aufge-
baut, wie beim Laden einer Batterie, und die elektrische Spannung ist erneut einsatzbereit. Die Fische benützen diese
Hochspannung in ihren verhältnismäßig kleinen Körpern nicht nur zu Verteidigungs- und Jagdzwecken. Die Elekt-
rizität gibt ihnen auch Navigationsmittel, durch die sie ihren Weg in der Dunkelheit der Tiefen finden können, sie
hilft ihnen Objekte zu orten, ohne diese zu sehen. Die Fische können mit Hilfe der Elektrizität Wellen aussenden, die
von festen Objekten zurückgeworfen werden, und diese Reflexionen geben dem Fisch Information bezüglich der
Entfernung und Größe des Objekts. 184
Adnan Oktar 263