Page 269 - Es war einmal der Darwinismus
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Harun Yahya
dass diese leichten Zugang zu den Zellen hat. Die hohe Glucosekonzent-
ration im Körper vermindert den Gefrierpunkt und veranläßt dadurch,
dass nur ein sehr geringer Teil der Körperflüssigkeiten des Tiers in der
Kälte gefriert und Eiskristalle bildet. Die Forschung hat gezeigt, dass
Glucose selbst gefrorene Zellen ernähren kann. Während dieser Perio-
de verhindert die Glucose, die den natürlichen Brennstoff des Körpers
darstellt außerdem viele metallische Reaktionen, wie etwa die Harnstoffsyn-
these, und somit die Erschöpfung der Nahrungsquellen der Zelle.
Wie entsteht nun plötzlich solch eine Übermenge an Glucose im Körper des Frosches? Die Antwort darauf ist
höchst interessant: Diese Kreatur ist mit einem sehr speziellen System ausgestattet, welches diese Aufgabe wahr-
nimmt. Sobald sich Eis auf der Hautoberfläche bildet, wird ein Signal an die Leber gesendet, das die Leber veranlasst,
einen Teil des in ihr gespeicherten Glykogens in Glucose umzusetzen. Die Natur dieser Signalübertragung ist bisher
noch unbekannt. Fünf Minuten nach Erhalt der Nachricht beginnt der Blutzucker stetig zu anzusteigen. 186
Die Ausstattung dieses Tiers mit einem System, das den Stoffwechsel total verändert, um alle Bedürfnisse gera-
de rechtzeitig zum erforderlichen Zeitpunkt zu decken, kann nur durch die vollkommene Planung eines allmächti-
gen Schöpfers möglich sein. Kein Zufall könnte je solch ein perfektes und komplexes System hervorgebracht haben.
Der Albatros
Zugvögel beschränken ihren Energieverbrauch auf ein Minimum, indem sie besondere “Flugtechniken” benüt-
zen. In Albatrossen wird dieser Flugstil ebenfalls beobachtet. Diese Vögel, die 92% ihres Lebens auf dem Meer ver-
bringen, haben eine Flügelspannweite von bis zu 3,5 Metern. Eines der Hauptmerkmale der Albatrosse ist ihr
Flugstil: sie können ohne einen einzigen Flügelschlag stundenlang fliegen. Sie tun dies, indem sie mit dem Wind se-
geln, wobei ihre Flügel konstant ausgespreizt bleiben.
Flügel mit einer Spannweite von 3,5 Metern fortwährend ausgespreizt zu halten, erfordert einen beträchtlichen
Energieaufwand. Albatrosse jedoch können in dieser Haltung stundenlang verweilen. Sie sind dazu in der Lage, auf-
grund einer anatomischen Besonderheit, die ihnen vom Zeitpunkt ihres Ausschlüpfens anzueigen ist. Während des
Gleitflugs sind die Flügel des Albatros blockiert, daher braucht er keine Muskelkraft aufzuwenden, und dies wieder-
um ist eine große Erleichterung für den Vogel in seinem Flug, indem der Energieverbrauch durch dieses System be-
trächtlich verringert wird. Der Albatros verbraucht keine Energie, um die Flügel zu schlagen, noch verschwendet er
sie, um die Flügel ausgespreizt zu halten. Er fliegt stundenlang, indem er sich ausschließlich vom Wind tragen läßt,
der zu einer unerschöpflichen Energiequelle für ihn wird. Ein zehn Kilo
schwerer Albatros, z.B. verliert nur ein Prozent seines Körpergewichts,
während er eine Entfernung von 1000 Kilometern zurücklegt, was in der
Tat eine sehr geringe Rate ist. Der Mensch hat Segelflugzeuge und Gleit-
schirme nach dem Vorbild der Albatrosse hergestellt und sich deren fas-
zinierende Flugtechnik zunutze gemacht. 187
Eine mühselige Wanderung
Der pazifische Lachs hat das außerordentliche Charaktermerkmal,
zu den Gebirgsflüssen seiner Herkunft zurückzukehren, um dort zu lai-
chen. Nachdem sie einen Teil ihres Lebens im Meer verbracht haben,
kehren diese Tiere zum Süßwasser zurück, um sich fortzupflanzen.
Wenn sie sich im Frühsommer auf ihre Reise begeben, haben diese
Fische eine hellrote Farbe, doch am Ende ihrer Reise werden sie schwarz.
Beim Antritt ihrer Rückwanderung nähern sie sich zunächst der Küste
und versuchen dann die Flüsse zu erreichen, in denen sie sodann mit
großer Ausdauer zu dem genauen Ort zurückschwimmen, wo sie aus ih-
ren Eiern geschlüpft waren. Sie erreichen ihren Ausschlupfort, indem sie
Stromschnellen, Wasserfälle und Deiche überspringend, die reißenden
Flüsse stromaufwärts schwimmen. Am Ende ihrer 3500 bis 4000 Kilome-
ter langen Reise sind die weiblichen Lachse bereit zu laichen, und die
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