Page 284 - Es war einmal der Darwinismus
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Eine Tendenz zu hinterfragen, wie die Augen im Gehirn Bilder entstehen lassen, besteht zwar, aber man sollte es unter-
lassen. Denn wenn gesagt wird, dass ein Bild im Gehirn entstanden ist, dann muss es drinnen noch ein Auge geben, wel-
ches dieses Bild sieht– aber um das Bild dieses Auges sehen zu können, wird man noch ein anderes Auge benötigen, ...
und dies bedeutet, dass es endlose Augen und Bilder geben müsste. Das kann nicht möglich sein. 197
Der grundsätzliche Punkt, den die Materialisten, die keine andere Daseinsform als die der Materie annehmen,
beim besten Willen nicht verstehen können, liegt hier: Wem gehört das “innere Auge”, das sieht und wahrnimmt,
was es sieht und eine Reaktion hervorruft?
Karl Pribrams Kommentar vor der Welt der Wissenschaft und Philosophie auf die Frage, wer das Wahrnehmen-
de ist:
Seit den Griechen dachten die Philosophen über “den Geist in der Maschine”, “den kleinen Menschen im Menschen”
usw. nach. Wo ist das Ich – das Wesen, das das Gehirn benutzt? Wer ist es, der die Tat des Wissens verwirklicht? Ent-
sprechend der Auslegung des Heiligen Franziskus von Assisi, “Was wir suchen ist das, was das Sehende ist.” 198
Man denke jetzt daran: Das Buch in unserer Hand, das Zimmer, in dem wir sitzen, alle Bilder werden innerhalb
unseres Gehirns gesehen. Aber sehen die Atome diese Bilder? Die blinden, tauben und unbewußten Atome?... Wa-
rum haben einige Atome diese Eigenschaften erworben und die anderen nicht? Bestehen alle Sinne, das Denken, Be-
greifen, die Erinnerung, die Freude und das Ärgern aus chemischen Reaktionen zwischen Atomen?
Wenn wir über diese Fragen sorgfältig nachdenken, merken wir, dass es sinnlos ist, in den Atomen nach einem
Willen zu suchen. Es ist offensichtlich, dass die Existenz, die sieht, hört und fühlt, eine über der Materie stehende
Existenz ist. Diese Existenz ist “lebendig” und ist weder die Materie noch ein Bild. Diese Existenz steht in Kontakt mit
den Wahrnehmungen, indem sie unsere Körpererscheinung benutzt.
Diese Existenz ist die Seele.
Die intelligenten Wesen, die diese Zeilen schreiben und lesen, sind nicht die Atome und Moleküle und auch
nicht die chemischen Reaktionen zwischen ihnen, sondern die “Seelen”.
Die reale absolute Existenz
Durch diese Tatsachen stoßen wir auf eine sehr wichtige Frage: Wenn die materielle Welt nur aus den Wahrneh-
mungen, die eigentlich von unserer Seele gesehen werden, besteht, was ist dann die Quelle dieser Wahrnehmungen?
Um diese Frage zu beantworten, müssen wir beachten, dass wir Materie ausschließlich in unserer Vorstellung
wahrnehmen, sie jedoch niemals direkt erfahren können. Da die Materie eine Wahrnehmung ist, ist sie etwas Künst-
liches. Das heißt, diese Wahrnehmung muss von einer anderen Kraft ausgehen, anders formuliert, sie muss erschaf-
fen werden, und zwar andauernd. Wenn es keine andauernde Erschaffung gäbe, würden auch die Wahrnehmungen,
die wir als die Materie erkennen, nicht existieren. Dies ist gleichbedeutend mit der Notwendigkeit der fortdauernden
Ausstrahlung einer Fernsehsendung, damit die Bilder auf dem Fernsehschirm permanent erscheinen.
Doch wer zeigt unserer Seele ununterbrochen die Sterne, die Welt, die Pflanzen, die Menschen, unseren Körper
und alles andere, was wir sehen?
Es ist offensichtlich, dass es einen überlegenen Schöpfer gibt, Der das gesamte materielle Universum, in dem wir leben,
nämlich die Gesamtheit der Wahrnehmungen, erschaffen hat und Der fortfährt, diese ununterbrochen zu erschaffen. Wenn
dieser Schöpfer aber eine solch prächtige Schöpfung schafft, dann besitzt Er endlose Macht und endloses Wissen.
Genau so stellt sich dieser Schöpfer uns vor. Innerhalb des Universums der Wahrnehmungen, das Er erschaffen
hat, hat Er ein Buch hervorgebracht, und Er erklärt uns durch dieses Buch sich Selbst, das Universum und den
Grund, warum wir existieren.
Dieser Schöpfer ist Gott, und der Name seines Buches ist der Quran.
Dass die Himmel und die Erde, das Universum nicht unbeweglich und stillstehend sind, dass sie nur durch Got-
tes Schöpfung bestehen und dass sie zu Grunde gehen werden, wenn Er die Schöpfung abschließt, wird in einem Qu-
ranvers wie folgt erläutert:
Siehe, Gott stützt die Himmelskörper und die Erde, damit sie nicht untergehen. Und wenn sie zu sinken begännen,
so könnte niemand sie an Seiner Stelle halten. Er ist fürwahr nachsichtig und verzeihend. (Sure 35:41 – al-Fatir)
Dieser Vers beschreibt, wie das materielle Universum durch die Macht Gottes erhalten bleibt. Gott schuf das Uni-
versum, die Erde, Berge und alles Leben und alles nicht lebendige, und Er sorgt in jedem Moment für dessen Weiter-
bestehen. Gott manifestiert Seinen Namen Al-Khaliq in diesem materiellen Universum, was “Schöpfer aller Dinge”,
“Schöpfer aus dem Nichts” bedeutet. Dies zeigt, dass es außerhalb unseres Hirns ein materielles Universum gibt, das
aus von Gott erschaffenen Entitäten besteht. Gott zeigt uns jedoch dieses materielle Universum als Manifestation Sei-
282 Atlas der Schöpfung