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Die Entstehung der Fossilien


                          Nach dem Tod eines Tieres entsteht dessen Fossil

                     durch die Konservierung von dessen harten Körpertei-
                     len wie Knochen, Zähne, Schalen oder Krallen. Fossilien
                     sind generell Teile von Pflanzen oder Tieren, die verstei-

                     nert sind. Doch Fossilien entstehen nicht nur durch Ver-
                     steinerung. Manche sind bis auf den heutigen Tag
                     erhalten geblieben durch permanenten Frost, wie die in
                     Sibirien gefundenen Mammuts, andere, wie Insekten,                                      Eine 54 – 28 Millionen Jahre alte, in
                     kleine Reptilienarten und Wirbellose durch Konservie-                                          Bernstein konservierte Wespe

                     rung in Bernstein.
                          Stirbt ein Lebewesen, so verwest das weiche Gewebe wie Muskeln und Organe sehr schnell unter
                     dem Einfluss von Umweltbedingungen und Bakterien. In seltenen Fällen, bei Temperaturen unter Null

                     oder in der trockenen Hitze von Wüsten findet keine Verwesung statt. Die widerstandsfähigeren Teile
                     des Organismus, in der Regel die Mineralien enthaltenden Teile wie Knochen oder Zähne, überstehen
                     längere Zeiträume, in denen verschiedene physikalische und chemische Prozesse ablaufen. Durch diese
                     Prozesse findet die Fossilisation statt. Infolgedessen bestehen die meisten Fossilien aus Knochen und
                     Zähnen von Wirbeltieren, aus Schalen von Armfüßern und Mollusken, aus den Außenskeletten von be-

                     stimmten Krebstieren und Trilobiten, aus den allgemeinen Strukturen von korallenähnlichen Organis-
                     men und Schwämmen und aus den hölzernen Teilen von Pflanzen.
                          Auch die Umgebung und Umweltbedingungen eines Organismus spielen eine große Rolle bei der

                     Fossilisierung. Man kann auf der Basis der Umgebung vorhersagen, ob eine Fossilienbildung stattfinden
                     wird oder nicht. Umgebungen unter Wasser zum Beispiel sind vorteilhafter als trockene Umgebungen.
                          Der übliche, verbreitete Prozess ist die Permineralisierung oder Mineralisierung. Bei diesem Prozess
                     werden die organischen Substanzen eines Organismus durch anorganische Substanzen ersetzt, Minerali-
                     en, die sich in der Flüssigkeit des Bodens befinden, von dem der Organismus bedeckt ist. Die Minerali-

                     sierung entsteht in folgenden Stadien:
                          Erstens ist wesentlich, dass der tote Organismus vom
                     Kontakt mit der Luft abgeschirmt sein muss, was in der Re-

                     gel durch die ihn umgebende Erd-, Schlamm- oder Sand-
                     schicht geschieht. In den folgenden Monaten legen sich
                     weitere Sedimentschichten über die unter der Erdoberflä-
                     che befindlichen Überreste. Diese Schichten wirken als zu-
                     sätzlicher Schutz des Tierkörpers vor äußeren Faktoren. Es

                     bilden sich viele weitere Schichten über den vorherigen,
                     und nach einigen Hundert Jahren befinden sich die Über-
                     reste mehrere Meter unter der Landoberfläche oder dem

                     See- oder Meeresgrund. Im Lauf der Zeit tritt eine chemi-
                     sche Veränderung der Strukturen der Tierknochen, Scha-
                     len, Schuppen und Knorpel ein. Unterirdisches Wasser
                     beginnt, diese Strukturen zu infiltrieren und die darin ent-
                     haltenen Mineralien – Kalzit, Pyrit, Siliziumdioxid und Ei-

                     sen – ersetzen die im Gewebe befindlichen organischen
                     Chemikalien. Da die Mineralien erheblich widerstandsfähi-
                     ger sind, als die vormals vorhandenen organischen Stoffe,                      Diese in Schlamm eingeschlossene Libelle

                     kommt es im Verlauf von Millionen Jahren zu einer exakten                      wird vielleicht eines Tages fossilisieren und
                                                                                                    von zukünftigen Generationen als Beweis ge-
                     "Steinkopie" des ehemaligen Organismus. Am Ende hat die
                                                                                                    funden werden, dass Evolution nie stattgefun-
                     entstandene Versteinerung – das Fossil – die genaue Form                       den hat.
                     des einstigen Organismus.




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