Page 690 - Atlas der Schöpfung 2
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Der Versuch, die Weichteile zu restaurieren, ist ein noch gewagteres Unternehmen. Lippen, Augen, Ohren und

                       Nasenspitze hinterlassen keine Anhaltspunkte auf den darunter liegenden Knochen. Sie können dem Schädel eines
                       Neandertalers die Gesichtszüge eines Schimpansen mit derselben Plausibilität aufmodellieren wie die eines
                       Philosophen. Diese so genannten Restaurationen uralter Menschentypen haben kaum einen wissenschaftlichen Wert

                       und führen wahrscheinlich die Öffentlichkeit nur in die Irre... Trauen Sie also niemals einer Rekonstruktion.     195

                       Tatsächlich erfinden Evolutionisten derart widersinnige Geschichten, dass sie demselben Schädel sogar
                  verschiedene Gesichter andichten. Die drei verschiedenen Zeichnungen des  Australopithecus robustus
                  (Zinjanthropus) sind berühmte Bespiele für solche Fälschungen.
                       Die voreingenommene Interpretation von Fossilien und die offensichtliche Verfälschung von
                  Rekonstruktionen sind ein Hinweis darauf, wie oft Evolutionisten zu Tricks Zuflucht nehmen müssen. Doch

                  sind diese noch geradezu harmlos, wenn man sie mit den bewussten Fälschungen vergleicht, die die seit
                  Existenz der Evolutionstheorie begangen worden sind.
                       Es gibt keinen sich auf Fossilien gründenden Beweis, der das Bild des "Affenmenschen" stützen würde, das
                  unermüdlich von den Medien und evolutionistischen akademischen Zirkeln verkündet und befördert wird.
                  Mit Pinseln bewaffnete Evolutionisten produzieren imaginäre Kreaturen; doch die Tatsache, dass diese

                  Zeichnungen nicht zu existierenden Fossilien passen, wirft ein Problem für sie auf. Eine der interessanten
                  Methoden, die sie anwenden, um dieses Problem zu umgehen, ist die "Produktion" der Fossilien, die sie nicht
                  finden können. Der Piltdown Mensch ist vielleicht der größte Wissenschaftsskandal aller Zeiten und ein typi-
                  sches Beispiel für diese Methode.



                       Der Skandal des Piltdown Menschen

                       In England trat 1912 der bekannte Arzt und Amateur-Paläoanthropologe Charles Dawson mit der

                  Nachricht an die Öffentlichkeit, er habe in einer Grube in Piltdown einen Kieferknochen und ein
                  Schädelfragment gefunden. Der Kieferknochen war affenartig, Schädel und Zähne menschlich. Das neue
                  Wesen wurde flugs "Piltdown Mensch" genannt. Angeblich 500000 Jahre alt, wurden die Fragmente als absolut
                  schlüssiger Beweis der menschlichen Evolution in mehreren Museen gezeigt. Über 40 Jahre lang schrieb man

                  Artikel über den "Piltdown Menschen", es wurde endlos interpretiert und gezeichnet. Nicht weniger als 500
                  Dissertationen wurden über ihn geschrieben.         196  Als der führende amerikanische Paläontologe Henry Fairfield
                  Osborn 1921 das britische Museum besuchte, ließ er verlauten: "Wir müssen wieder und wieder daran erinnert
                  werden, dass die Natur voller Paradoxien ist" und proklamierte den "Piltdown Menschen" als "die alles über-
                  ragende Entdeckung in der Frühgeschichte des Menschen".             197

                       1949 führte Kenneth Oakley von der paläontologischen Abteilung des Britischen Museums einen Fluor-
                  Test – eine neue Methode zur Altersbestimmung – am Fossil des "Piltdown Menschen" durch. Das Ergebnis
                  war erstaunlich. Es stellte sich heraus, dass der Kieferknochen des "Piltdown Menschen" nicht die geringste
                  Spur von Fluor enthielt, was bedeutete, dass er nicht länger als einige Jahre in der Erde gelegen hatte. Der

                  Schädel, der einen geringen Fluoranteil hatte, erwies sich als nur ein paar tausend Jahre alt.
                       Nun fand man heraus, dass die Zähne des Kieferknochens, der einem Orang-Utan gehört hatte, künstlich
                  abgenutzt worden waren und dass die "primitiven Werkzeuge", die zusammen mit dem Fossil entdeckt wor-
                  den waren, Imitate waren, die man mit Stahlwerkzeugen geschärft hatte. Die detaillierte Analyse von Joseph

                  Weiner wurde 1953 veröffentlicht. Der Schädel gehörte einem vor 500 Jahren gestorbenen Mann und der
                  Kieferknochen einem erst kürzlich gestorbenen Affen! Die Zähne waren besonders zugerichtet worden

                  damit sie in den Kiefer passten, und die Oberflächen der Backenzähne waren abgeschliffen, damit sie als
                  menschliche Zähne angesehen werden konnten. Anschließend waren alle Teile mit Pothassiumdichromat ge-
                  färbt worden, um ihnen das notwendige antike Aussehen zu geben. Die Färbung verschwand, wenn man das
                  Fragment in Säure tauchte. Sir Wilfred Le Gros Clark, der zu dem Team gehörte, das die Fälschung aufdeckte,

                  konnte sein Erstaunen über die Stümperhaftigkeit der Fälschung nicht verbergen: "*Die Hinweise auf das
                  künstliche Abschleifen sprangen sofort ins Auge. In der Tat schienen sie so offensichtlich, dass sehr wohl ge-
                  fragt werden darf, wie es möglich war, dass sie zuvor jeder Aufmerksamkeit entgangen waren?                           198  Der
                  "Piltdown Mensch" wurde nun eilig aus dem Britischen Museum entfernt, in dem er über 40 Jahre ausgestellt
                  gewesen war.




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