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nen, wie dieses System funktioniert, und dass die Welt, in der wir leben, in Wahrheit eine Ansammlung von
Wahrnehmungen ist, die in unserem Gehirn entstehen.
Der englische Physiker John Gribbin stellt fest, unsere Empfindungen seien eine Interpretation von
Stimulationen, die aus der externen Welt kommen. Er stellt vor, als ob es einen Baum im Garten gibt. Er sagt wei-
ter, dass unser Gehirn die Reize wahrnimmt, die von unseren Sinnen gefiltert werden und dass der Baum nur ein
Reiz ist. Er fragt dann: Was ist also wahr? Der Baum, der durch unsere Sinne gebildet wird oder der
Baum im Garten? 2
Ohne Zweifel erfordert diese Art Realität einiges Nachdenken. Als Ergebnis die-
ser physikalischen Tatsachen kommen wir zu der unbestreitbaren Schlussfolgerung:
Alles was wir sehen, ertasten, hören und „Materie“, „Welt“ oder „Universum“ nen-
nen, sind nichts als von unserem Gehirn interpretierte elektrische Signale. Das
Original der Materie außerhalb unseres Gehirns können wir niemals erreichen.
Wir schmecken, hören und sehen ein Bild der externen Welt, das in unserem
Gehirn geformt wird.
Tatsächlich hat jemand, der einen Apfel isst, es nicht mit der tat-
sächlichen Frucht zu tun, sondern mit deren Wahrnehmung im Gehirn.
Was dieser Mensch für einen Apfel hält, besteht in Wahrheit aus der
Wahrnehmung der elektrischen Information für die Form der Frucht, deren
Geschmack, Geruch und Oberflächenbeschaffenheit. Würde der Sehnerv zum
Gehirn plötzlich durchtrennt, würde das Bild der Frucht sofort verschwinden. Eine Unterbrechung des
Geruchsnervs von der Nase zum Gehirn würde den Geruchssinn komplett lahm legen. Einfach gesehen ist der
Apfel nichts als eine Interpretation elektrischer Signale im Gehirn.
Bedenken Sie auch die Empfindung für Entfernungen. Der leere Raum zwischen Ihnen und dieser Seite ist
nur eine Empfindung von Leere, die sich in unserem Gehirn bildet. Objekte, die sich weit von Ihnen entfernt
befinden, existieren auch im Gehirn. Wer in der Nacht den Sternenhimmel anschaut, nimmt an, die Sterne seien
Millionen Lichtjahre entfernt, doch die Sterne sind in ihm selbst, in seinem Sehzentrum. Wenn Sie diese Zeilen
lesen, sind Sie tatsächlich nicht in dem Raum, in dem Sie sich zu befinden glauben. Im Gegenteil, der Raum ist
in Ihnen. Die Wahrnehmung Ihres Körpers lässt Sie glauben, Sie befänden sich in ihm. Doch auch Ihr Körper ist
eine Zusammenstellung von Bildern, die sich in Ihrem Gehirn befinden.
Millionen Farben in einer pechschwarzen Umgebung
Geht man auf dieses Thema näher ein, so stößt man auf noch mehr außerordentliche Wahrheiten. Unsere
Wahrnehmungszentren befinden sich im Gehirn, einem drei Pfund schweren Gewebe; und dieses Organ ist ges-
chützt vom Schädel, einer Knochenkonstruktion, in die weder Licht, noch Töne oder Gerüche eindringen kön-
nen. Doch gleichwohl gibt es an diesem Ort völliger Dunkelheit Millionen Farbschattierungen und Töne, sowie
zahllose Geschmäcker und Gerüche.
Wie ist das möglich?
Wie kann man Licht wahrnehmen an einem Ort ohne Licht, Gerüche an einem Ort ohne Geruch, Töne in völ-
liger Stille? Wer ermöglicht all das?
In jedem Moment Ihres Lebens finden zahlreiche Wunder statt. Wie früher erwähnt wird alles, was Ihre
Sinne in dem Raum, wo Sie sich gerade befinden entdecken können, als elektrische Signale an das Gehirn
gesandt, wo sie dann verknüpft werden. Ihr Gehirn versteht sie als Ansicht eines Zimmers. Anders gesagt, wäh-
rend Sie annehmen, dass Sie in einem Zimmer sitzen, befindet sich dieses Zimmer in Ihnen, nämlich in Ihrem
Gehirn. Der „Ort“, wo dieser Raum zusammengesetzt und wahrgenommen wird ist klein, dunkel und geräusch-
los. Dennoch kann ein ganzer Raum oder eine ganze Landschaft, ungeachtet der Größe, hineinpassen. Ein
schmaler Schrank und ein weitläufiger Anblick des Meeres können innerhalb genau dem gleichen Platz wahrge-
nommen werden.
Was die Signale, die wir als die "Außenwelt" ansehen, interpretiert und verständlich macht, ist wiederum
unser Gehirn. Betrachten wir unseren Hörsinn: Es ist unser Gehirn, das die Schallwellen, die unser Ohr erreichen,
766 Atlas der Schöpfung
(Band 2)