Page 315 - Soziale Beziehungen, unter die Lupe genommen! 2019
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Ein » Keine-Schuld «-Ansatz, bei dem keine Einzel-
person für einen Fehler verantwortlich gemacht wird,
kann selbst in äußerst ernsten Fällen hilfreich sein: Die
Aufmerksamkeit konzentriert sich dann auf das Problem
und nicht auf Personen. Anstatt zu drohen oder Straf-
maßnahmen zu ergreifen, sollte man darauf abzielen zu
überzeugen, damit die Arbeit zufrieden stellend erledigt
wird.
Wenn die Fehler auf die offensichtliche Inkompetenz
eines Ranghöheren im Unternehmen zurückzuführen
sind, kann es angebracht sein, die Angelegenheit mit der
Personalabteilung oder mit einem Spitzenmanager zu
besprechen, um einen Weg zu finden, das Problem zu
lösen. Man sollte die direkte Konfrontation vermeiden,
da dies die betreffende Person in eine defensive und un-
nachgiebige Position bringen kann.
DISKRIMINIERUNG AM ARBEITSPLATZ
Die Einstellung eines Mitarbeiters und der Umgang
mit ihm sollte ein objektiver Prozess sein, der auf Fakto-
ren wie Fähigkeit und Erfahrung beruht. Wenn Vorurtei-
le zum Tragen kommen, können Arbeitnehmer zu Dis-
kriminierungsopfern werden. Dies kann auf vielerlei
Weise geschehen: Bewerbern wird ein Einstellungsge-
spräch verweigert oder sie kommen nicht in die engere
Wahl, Arbeitnehmer erhalten keine Möglichkeiten sich
fortzubilden, ihre Position zu verbessern oder befördert
zu werden. Vorurteile sind oft irrational und können sich
gegen jeden richten; meist führen sie jedoch zu Diskri-
minierungen auf sexueller, ethnischer oder altersbeding-
ter Ebene.
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