Page 118 - Wilhelm Wundt zum siebzigsten Geburtstage
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iQß                        A. Lehmann.

       einer Reihe auf einander folgender Einstellungen für dieselbe Farbe
           der von mir gemachte Fehler zwar     durchschnittlich ungefähr
       ist
       6 Proc, wiederhole ich aber dieselbe Versuchsreihe eine halbe Stundei
       später, so kann das neue Resultat — dessen Einzelmessungen auch
       nur 6 Proc. von einander abweichen — sehr wohl bis 100 Proc. von
       dem früheren differiren.  Dies heißt mit andern Worten,  dass zwe
       verschiedene Farben mir nicht in einem einzelnen Punkte ihrer Curve,
       sondern auf einer größeren Strecke gleich hell erscheinen.  Es kommt
       also darauf  an,  die Versuchsanordnung  so zu wählen,  dass  diese
       Strecke möglichst klein  ausfällt, und  dies  gelingt mir am  besten,
       wenn Weiß das Vergleichslicht  ist.
          Außerdem müssen    die Bestimmungen auf eine besondere Weise
       ausgeführt werden.  Mit Sicherheit kann ich nur beurtheilen, ob eine
       Farbe  entschieden  heller  oder dunkler  als  eine andere  ist; meine
       Messungen können   deshalb nur  als Grenzbestimmungen angesehen
       werden.  Ich stelle  z. B. die Farbe auf diejenige Intensität ein, wo
       ich sicher bin, dass sie heller als das weiße Vergleichslicht ist; danach
       wird die Intensität gesucht, wo die Farbe dunkler als das Vergleichs-
       licht  ist.  Bei Wiederholung der Einstellungen zeigt es sich, dass die
       einzelnen Grenzbestimmungen nur wenig von einander abweichen; die
       obere Grenze liegt aber gewöhnlich bei einer etwa doppelt so großen
       Intensität als die untere.  Dies heißt aber mit andern Worten eben,
       dass ich einen Fehler von ungefähr 100 Proc. begehen könnte, wenn
       ich direct die Farben auf gleiche Helligkeit  einstellte.  Wenn man
       dagegen die Grenzen bestimmt und den mittleren Werth derselben
       nimmt, dann muss   diese Zahl wenigstens annähernd  die Mitte der
       ganzen Strecke angeben, innerhalb welcher Gleichheit der Helligkeit
       gefunden wird.  Auf diese Weise sind die Werthe des B^ bestimmt,
       die in Tabelle IX  für sechs verschiedene Farben aufgeführt  sind.
       Wir können also jetzt untersuchen, ob Gleich. 3 den genauen Aus-
       druck für die correspondirenden Werthe des R und R^ gibt.
           Da Weiß   als  constantes Vergleichslicht  bei  diesen Messungen
       diente,  ist es am natürlichsten, in Gleich. 3:
         log [R [a—h  . log R)]=y' log [R^ [a^—  h  • log R^)] + z  (Gleich. 3.)

        mit R  die  verschiedenen  Intensitätsstufen  des weißen Lichtes  zu
        bezeichnen;  R)^ bedeutet dann  die  correspondirenden Werthe  der
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