Page 120 - Wilhelm Wundt zum siebzigsten Geburtstage
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A. Lehmann.
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         Wir erhalten danach:

                     E^ = log [R (89,1 - 16,82 log R)]      (Gleich. 12.)
      Die hieraus für die verschiedenen Werthe des R berechneten Größen
      E^o sind in der zweiten Columne der Tabelle IX angegeben.     Da
      ferner ax und b^ für jede Spectralfarbe bekannt sind, können wir die
      wahrscheinlichsten Werthe des z und y berechnen.   Ich habe diese
      Berechnungen für einige Spectralfarben durchgeführt, und  es zeigte
      sich das ganz unerwartete und interessante Resultat, dass y stets die
      Größe des betreffenden Bruches ,^ erhielt. Laut der Bedeutung des

      y hat man also:
                                 = ^ =
                               2/        ^                  (Gleich. 13.)

      Die Proportionalitätsfactoren der Farbenempfindungen, c und e^  (vgl.
      Gleich. 2), sind also den Steigungscoefficienten der Farben direct pro-
      portional.
         A priori stand  diese einfache Lösung gewiss nicht zu erwarten,
      und sie liefert, nach meinem Ermessen, einen unzweifelhaften Beweis
      dafür, dass unsere Gleichungen wirklich rationelle Formeln sind; sonst
      würde dies einfache Verhältniss der Oonstanten nicht hervorgetreten
      sein. Wir können demnach Gleich. 3 auf die folgende Form bringen:
      log [R{a-b log R)] =  ^  log [R^ {a^— b),  • log R^)] + x.  (Gleich. 14)


      Es erübrigt also  jetzt nur noch zu prüfen, ob x für jede einzelne
      Farbe eine Constante  ist.  Wir setzen  also in Gleich. 14 successiv
      die correspondirenden Werthe des R und R^ ein, und erhalten dann
      für z die in Tabelle IX angeführten Größen.  Dass dieselben nicht
      für jede Farbe vollständig constant sind, kann nicht Wunder nehmen,
      weil sämmtliche Beobachtungsfehler sich in z angehäuft haben, indem
      die übrigen Oonstanten der Gleich. 14 durch andere Messungen be-
      stimmt worden sind.  Dass die Schwankungen des z jedoch nur von
      den Fehlern herrühren, mit welchen die gemessenen Werthe R^ be-
      haftet sind, sieht man am besten aus der Versuchsreihe für l = 575.
      Hier  sollte z ungefähr  sein  (vgl. unten) und der mittlere Werth
      desselben  hat auch  fast  diese  Größe;  die  Einzelwerthe  dagegen
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