Page 123 - Wilhelm Wundt zum siebzigsten Geburtstage
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üeber die Helligkeitsvariationen der Farben. 111
Reizstärke wächst. Eingezeichnet sind die Curven für die drei Farben
% = 656, weiß (570 u. 454) und / = 510. Da mm Ex füi- alle Farben
denselben Werth hat, wenn die Farben gleich hell sind, so braucht
man nur durch einen gegebenen Punkt der Weiß-CuiTe eine wag-
rechte Linie zu ziehen, um diejenigen Punkte der anderen Curven
zu finden, welche derselben Helligkeit entsprechen. Die Abscissen
dieser Punkte sind dann die Logarithmen der Reizintensitäten. Auf
Fig. 5.
-«s IV)
diese Weise sind die in Tabelle IX angeführten Werthe »ber. R^*-
gefunden. Die berechneten Werthe stimmen, wie man sieht, außer-
ordentlich gut mit den gefundenen überein ; nur die höchsten Werthe
der \'ier Farben 656, 620, 575 und 510 zeigen bedeutendere Ab-
weichungen. Dies rührt aber daher, dass diese Helligkeiten schon
die Blendungsschwelle, i2 = 8192, überschreiten; Gleich. 14 gilt also
hier schon nicht mehr, und deshalb müssen die daraus berechneten
Werthe von den gefundenen bedeutend abweichen. Wenn ich sie
trotzdem mit aufgenoromen habe, geschah es nui-, um den Nachweis
zu führen, dass die in Gleich. 10 gegebene Correction wirklich hier
nothwendig wird.
Die Ursache der Helligkeitsvariationeu der Farben.
Es ist bekannt, dass man mittelst der Methode der kleinsten
Quadrate fast jede Gleichung in Uebereinstimmung mit einer vor-
liegenden Zahlenreihe bringen kann, wenn nur in der Gleichung wenig-
.stens drei, nöthigenfalls vier unbekannte Constanten vorkommen,