Page 88 - Wilhelm Wundt zum siebzigsten Geburtstage
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76 A.- Lehmann.
R
Dass man hier T^ als Reizdauer für den Reiz — annehmen kann,
liegt einfach darin begründet, dass die Empfindung, wenn sie während
der Zeit T^ ihr Maximum erreicht hat, sich nur unwesentlich ändert,
wenn die Reizdauer beliebig größer genommen wird^). Mittelst einer
Scheibe von gegebenem Sectorenverhältniss kann f/j nun leicht bestimmt
werden für verschiedene Werthe des i?, indem man die Rotationszeit
der Scheibe der kritischen Periode eben gleich macht. Wählt man
z. B. eine Scheibe mit gleich großen hellen und lichtlosen Sectoren,
so wird also — = -t^- Die Werthe, welche in diesem Falle für tu
gefunden werden, habe ich früher mit dem Buchstaben r bezeichnet,
und für die Variationen des t bei Variation von B wurde der fol-
gende Ausdruck gefunden 2]
T = k— k^ log i?.
Setzt man also in Grleich. b: n = 2 und = T, so hat man:
tf^
R . T,n = 2Rt.
Wenn aber der Reiz 2jB in der Zeit t einwirkt, so ist:
r = k— k^ log 2i?,
also hat man:
.R-T^ = 2R {k~k, log 2R)
oder:
T,n = 2{k- k, log 2) —2k, log R. (Gleich. 6.)
Wird Gleich. 6 mit Gleich. 4 verglichen, so sieht man, dass:
a = 2 (k—k, log 2) {Gleich. 7.)
und:
b = 2k,. (Gleich. 8.)
Wie ich a. a. O. nachgewiesen habe, kann man mit großer Leichtig-
keit und Genauigkeit die den verschiedenen Werthen von R ent-
sprechenden Größen des t bestimmen; folglich können k und k, mit
hinreichender Sicherheit berechnet werden und daraus wiederum a
1) A. a. 0., S. 87. Vgl. jedoch S. 88 Anm.
2) A. a. 0., S. 37.