Page 94 - Wilhelm Wundt zum siebzigsten Geburtstage
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g2                         A. Lehmann,

       parallel, stehen, außerdem leicht herausgehoben und wieder eingesetzt
       werden können.   Dies wird dadurch erreicht, dass sie von besonderen
       Spiegelhaltern, wie  ein solcher in der Fig. 2 in größerem Maßstabe
       abgebildet  ist, getragen werden.  Auf dem Hebel H sind die beiden
       senkrechten Ständer T fest angebracht.  Zwischen den Ständern dreht
       sich der metallene B-ahmen B um die durch die Spitzen Z bestimmte
       Axe.   Die Oeffnung   des Rahmens   ist 4 cm hoch und   breit,  der
             „.  g         Rahmen selbst ungefähr 5 mm breit und auf der
                           einen Seite plangeschliffen.  Gi-egen diese  Seite
                           drücken die beiden Federn  f  sanft,  so dass ein
                           Spiegel,  die unbelegte Seite gegen den Rahmen
                     T     gekehrt, eingeschoben und von den Federn fest-
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                    ^^     gehalten werden kann.  Die Spiegel sind 2,5 mm
                           dicke, planparallele, mit Silber belegte und ge-
       firnisste Glasplatten; sie messen 5 cm im Quadrat, so dass ihre Größe
       derjenigen des Rahmens entspricht. Wenn die unbelegte Seite eines
       solchen Spiegels gegen  die plangeschHffene Seite des Rahmens ge-
       drückt wird, so ist die Stellung vollständig gesichert; man kann den
       Spiegel herausnehmen und wieder einsetzen, ohne eine Veränderung
       der Stellung befürchten zu müssen.    Die  senkrechte  Stellung  des
       Spiegels, die nothwendig  ist, damit die reflectirten Strahlen die feine
       Spalte B treffen, erreicht man durch Drehung des Rahmens um die
       Spitzen Z\  die Schraube m oben am Rahmen      lässt sich in einem
       bogenförmigen Ausschnitt im Ständer T verschieben, und wenn    die
       rechte Stellung des Rahmens gefunden    ist,  wird  dieselbe dadurch
       gesichert, dass die Schraubenmutter m fest angezogen wird.  In Be-
       treff der Spiegel ist nur noch zu bemerken, dass sie von vollständig
       wellen- und streifenfreiem Glas gemacht sein müssen, weil das Licht
        von der belegten Rückseite reflectirt wird, und folglich die Glasplatte
        zweimal durchlaufen muss.  Es wird deshalb unregelmäßig reflectirt,
       wenn Blasen und Streifen vorhanden sind, und die Spiegel sind dann
       unbrauchbar.
           Als Lichtquelle  dient  ein Gasglühlicht,  in  eine Blende L von
       schwarzem Eisenblech eingeschlossen.  Die Blende hat drei quadrati-
        sche Fenster von ungefähr 6 cm Seitenlänge, Fy^ F^ und F^^ und
        sie trägt zwei Spiegel, SS^  die das Licht von den beiden Seiten-
        fenstern reflectiren, und deren Mittelpunkte sich in einer Entfernung
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