Page 48 - Unternehmen Exzellenz
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Matching braucht immer Selbst(er)kenntnis und Menschenkenntnis
• Der individualistische Wert: Macht, Führung und Karriere
stehen für Menschen mit einem hohen individualistischen
Wert im Vordergrund. Sie wollen Einfluss nehmen, Ansehen
erlangen und sich von anderen abheben. Sie haben ambitio-
nierte Ziele und setzen diese mit klugen Strategien um. Zu
anderen Menschen entwickeln sie keine tiefen Beziehungen,
weil sie vor allem mit sich selbst beschäftigt sind.
• Der traditionelle Wert: Menschen mit einem hohen traditio-
nellen Wert werden von festen Überzeugungen geleitet. Für
diese Überzeugungen setzen sie sich engagiert ein. Deshalb
mögen sie keine Veränderungen, beharren vielmehr auf ihrer
Weltanschauung. Sie versuchen, den höheren Sinn des Le-
bens zu begreifen und sind deshalb meist an Religion oder
Philosophie interessiert.
Vielleicht erahnen Sie bereits die Bezüge zum Matching und zu der
Fähigkeit, einzuschätzen, ob Menschen oder „Mensch und Position“
beziehungsweise „Mensch und Tätigkeit“ zueinander passen. Der
erste Bezug: Angenommen, eine Person mit einem überwiegenden
sozialen Wert würde als Wissenschaftler in einem Forschungslabor
arbeiten. Sicherlich wäre der Wissenschaftler um das Wohlergehen
seiner Kollegen bemüht – aber ob ihm das reichen würde? Wäre er
nicht zufriedener mit und in einer Tätigkeit, in der er unmittelbar er-
leben könnte, wie Menschen von den Ergebnissen seiner Wissen-
schaft profitieren, weil sie diesen Menschen das Leben angenehmer
machen? Meine Erfahrung jedenfalls besagt: Nur, wenn unsere
Arbeit unseren inneren Werten entspricht, sind wir wirklich mit
Feuereifer dabei. Und nur dann sind wir bereit, uns einzusetzen, uns
zu engagieren und zu kämpfen, und werden nicht gleich bei der ers-
ten beruflichen Enttäuschung aufgeben.
Kommen wir zum zweiten Bezug: Indem Sie darüber nach-m
denken und – mithilfe Ihrer Menschenkenntnis – einschätzen, wel-
che der genannten Werte Ihre Mitarbeiter jeweils antreiben und zu
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