Page 46 - Unternehmen Exzellenz
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Matching braucht immer Selbst(er)kenntnis und Menschenkenntnis
• Beim „Was“ geht es um die Kompetenzen eines Menschen,
um seine Fähigkeiten und Fertigkeiten.
• Beim „Wie“ steht das Verhalten im Mittelpunkt: Welche
Persönlichkeitsmerkmale haben welchen konkreten Einfluss
auf das Verhalten?
• Beim „Warum“ sind die Werte, Einstellungen und Glaubens-
sätze eines Menschen wichtig: Welche Vision leitet ihn, wel-
che übergeordneten Ziele sind für ihn bestimmend?
Mich interessiert vor allem das „Warum“, also die Werte, Ein-
stellungen und Glaubenssätze. Denn unser Entscheidungsver-
halten ist häufig von unseren Werten und Überzeugungen ab-
hängig. Wertvorstellungen steuern unser Verhalten und motivieren
uns, uns Ziele zu stecken und sie umzusetzen. Unsere Werte be-
antworten die Frage: „Aus welchem Grund verhalten wir uns ge-
rade auf diese Weise?“ Das heißt: Sie geben Aufschluss über die
zugrundeliegenden Motive unseres Handelns.
Oft sind die eigenen Werte allerdings unreflektiert und steu-
ern unser Verhalten aus dem Unterbewusstsein. Deshalb ist es ziel-
führend, sich Klarheit über sie zu verschaffen. Denn Ihre Werte
mögen ein Grund sein, warum Sie zum Beispiel mit einem Job pere
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manent unzufrieden sind, ohne jedoch genau zu wissen, warum das
so ist.
Ich will auf der Basis der Erkenntnisse des deutschen Kultur-
philosophen und Psychologen Eduard Spranger zwischen sechs
grundlegenden Werten unterscheiden, die Spranger in seinem Buch
Lebensformen bereits 1914 dargelegt hat. Selbstverständlich verfügt
jeder Mensch über mehr als einen dieser sechs Werte. In der Regel
sind zwei Werte besonders stark ausgeprägt. Sie bewirken, dass wir
mit Energie, Motivation und Begeisterung an bestimmte Aktivitäten
herangehen.
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