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Hülle  und Scheuerschutz direkt   etwas Zusatzschlaufe zum Nachzie­
        aufliegen. Den Verzicht auf eine   hen, falls man mal an einem Ast
        Ummantelung begründet Kotowski   hängenbleibt. Die Querträger erin­
        damit, dass sich in Kabelhüllen   nern mit ihren aus geschnittenen
        gern Schwitzwasser oder Schmutz   Dreiecken an die gewichtsoptimier­
        sammelt, was eine potenzielle Feh­  ten Berger­Sattel.
        lerquelle wäre. In seiner zehnjähri­  Vorn arbeitet eine 190­bar­Nie­
        gen Vertriebskarriere habe er noch   derdruck­Hyva­Presse, optional
        keine gravierenden Elekt rikprob­  auch eine Binotto. Die Hyva­Presse
        leme zu verzeichnen gehabt.   braucht bei 1000 Touren 58,7 Se­
                                     kunden bis die Mulde bei 44,3 Grad
        MODULAR AUFGEBAUTER,         Kippwinkel komplett leer ist, nach
        SIMPLER RAHMEN               24,4 Sekunden öffnet die Klappe.
        Der Rahmen ist in der dritten Ge­  Aufgrund der Niederdruckausfüh­
        neration der konischen Halfpipes   rung sind das eher durchschnittli­  Reinigung: Hoch- und Runterklappen des 28 Kilo schweren Unterfahrschutzes
        jetzt modular aufgebaut und punk­  che Zeiten, auch der maximale
        tet durch einen vergleichsweise   Kippwinkel ist eher Durchschnitt.                        TECHNISCHE DATEN
        simp len Aufbau: klassische Leiter,
        vorn eingezogen und am Heck nur   SAUBERE SCHWEISSNÄHTE,                                 Fahrgestell
        seitlich verstärkt. Die Finite­Ele­  NOCH POTENZIAL IM DETAIL                           Schweißkonstruktion mit
        mente­Berechnung brachte an den   Dafür gefällt das Kamel mit saube­                    gewichtsoptimierten Längs- und
        Längsträgern dreieckige Verstär­  rem und leisem Nachlauf: Selbst fie­                  Querträgern, Halshöhe: 220 mm,
        kungstaschen und zwei Löcher, die,   se Querfugen lassen nichts klappern                Stärke Ober- und Untergurt
        anders als bei Fliegl, nur ausge­  oder scheppern, was für die Güte                     je 8 mm
        schnitten und nicht nach innen ge­  und Passgenauigkeit des Stahlbaus                    Fahrwerk
        bördelt sind. Der Verzicht auf eine   spricht. Hier punktet der Auflieger               3x9,0-t-Achse SAF Holland Intradisc-
        Verstärkungsplatte am Heck wie bei   mit einer schicken Optik und sau­  Wenig Vorspannung im Muldenboden,   Integral, 430-mm-Scheibe, Knorr-
        Schwarzmüller oder Kögel soll den   beren, robotergezogenen Schweiß­  Dreiecksverstärkungen am Rahmen  Zuspanneinheit, Knorr EBS I-Tap,
        Trailer verwindungsfreudiger ma­  nähten im Stahl­ und Alubau. Die                      Bereifung: 385/65 R 22,5, Luftfede-
        chen. Manche Kollegen empfinden   konische Form der Mulde soll das                      rung Hub 180-520 mm, pneumati-
                                                                                                sches Luftfederventil, automati-
        dadurch die Standfestigkeit beim   Ankleben von schwerem Boden                          sches Absenken beim Kippen,
        Abkippen als nicht ganz optimal.  weitgehend verhindern. Wielton                        automatische Abbremsung bei
           Die Kippwelle ist stahlgelagert   verzichtet auf eine übertriebene Vor­              angehobener Mulde (bis 8 km/h),
        und rechts und links mit je einem   spannung des Bodens: In der Mitte                   unbeladen automatisches Heben
                                                                                                der Achse bei Änderung des Fahr-
        Schmiernippel versehen. Bis auf die   passt gerade ein Blatt Papier zwi­                niveaus, RLF-Fertigerbremse
        vorderen Seitenbegrenzungsleuch­  schen Obergurt und Gummipuffer.                        Aufbau
        ten sind alle Anbaukomponenten   Unter dem leider zweiteiligen Mul­  Etwas lax: Verkabelung teils mit
        angeschraubt. Beim Vorführer    denboden unterstützt eine solide   freiliegenden Einzelstrippen  Stirn-, Seitenwand und Boden:
        lagen die Bedienelemente für   Leiterrahmenkonstruktion die Mul­                        5 mm Alu, Stirnwand 20° geneigt,
                                                                                                5-mm-Alupendelheckwandklappe,
        Liftachse, Bremse und Arbeits­  de, die Praktiker allerdings als                        aufliegend, von oben montierter
        scheinwerfer noch fahrerseitig am   „Schmutzsammler“ bezeichnen.                        Niederdruckkippzylinder Hyva FE
        Rahmen aufgereiht, aktuell will   Außerdem kritisieren Fahrer                           169-505355-019A-K139, elektri-
        Wielton das zusammengefasst ha­  die Fanghaken an der Klappe, an                        sches Marcolin-Schiebeverdeck
        ben. Auch der Heckunterfahrschutz   denen sich teils schon nach ein                      Maße und Gewicht
        kam neu: der breite Alubalken wiegt   paar Monaten die Aufliegebleche                   LxBxH: 8805 (8980 mit Schütte)
        mit 28 Kilo rund 12 Kilo weniger als   der Schließmechanik verbiegen                    x2550x3010 mm, LxBxH (innen):
        das Stahlrundrohr, sammelt dafür   können. Eine gute Idee ist die am                    7420x2350x1475 mm, techn. Rad-
        aber viel Schmutz. Deshalb hat man   Heck anschraubbare Schurre. Der   Gute Idee: Wassertank mit Seifenspen-  stand: 4800 mm Gesamthöhe max.
                                                                                                gekippt: 8090 mm, Aufsattelhöhe:
        ihn geglättet. Reinigen funktioniert   Heckdeckel selbst kann mit Kne­  der für die Reinigung zwischendurch  1200 mm, Kippwinkel: 44,3°, Sattel-
        am einfachsten durch Abkehren   belschrauben noch dichter ange­                         last: 12.000 kg, Achslast: 8000 kg
        oder ein beherztes Anheben, was   presst werden, punktet aber auch                      (techn. 9000 kg), Leergewicht
        durch Federkraft unterstützt wird.  durch sauberes Aufliegen und                        (Testtrailer): 4740 kg, zul. GG
                                                                                                (techn.): 39.000 kg)
                                     Dichtstreifen in den Seitenwänden.
        RÜCKLEUCHTEN AUCH IN            Fazit: Alu­ und Stahlbau sowie                           Testurteil
        LED-VERSION ZU HABEN         Gewicht und Grundqualität stim­                                  Optik, Stahlbau, Schweißnähte,
        Die Rückleuchten sind durch Ble­  men; im Detail ist noch etwas Luft                      Gewicht, Schütte abschraubbar
        che geschützt, sie leuchten optional   nach oben. Die Qualität soll künf­
        per LED, was bei den Begrenzungs­  tig via Hydropulser und KTL­An­                           Verkabelung, Alu-Unterfahr-
                                                                                                  schutz sammelt Steine, Quer-
        leuchten Standard ist. Auch deren   lage weiter steigen – insofern darf                   träger unter Mulde verschmut-
        Verkabelung ist eher durchschnitt­  man auf die nächsten Schritte des   Rahmen ohne Versteifungsblech im   zungsanfällig
        lich. Immerhin dachte Wielton an   Kamels gespannt sein!   GS  Heck, Mulde mit Leiterverstärkung


                                                                                                          3/2016  Trucker  41
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