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Aufgaben sollte erst am folgenden Tag geredet

                werden. Damit endete mein erster Tag in Bres-
                lau und ich war froh als ich endlich im beque-
                men Bett lag.

                Er  wird  wach…höre  ich  eine  Frauenstimme.
                Barbara,  er  wird  nie  wieder  wach,  begreif  das

                doch endlich, sagt eine andere Frau etwas unge-
                halten, du solltest dich nicht so an deinen Bru-
                der klammern wir sollten endlich die Erlaubnis
                dazu geben die Maschinen abzuschalten. Das ist
                ein  seltsamer  Traum.  Nun  vernehme  ich  eine
                Männerstimme. Ihre Mutter hat Recht, vom kli-

                nischen Standpunkt ist ihr Bruder bereits tot, es
                sind keine messbaren Hirnströme mehr vorhan-
                den. Das ist ein sehr eigenartiges Gespräch von
                dem ich nichts begreife aber notgedrungen mit-

                höre, das dauernde Piepen im Hintergrund stört
                mich. Ich öffne die Augen sehe drei fremde Per-
                sonen  die  mich  anstarren,  habe  nicht  die  ge-
                ringste  Ahnung  wo  ich  bin  und  warum  ich  in
                diesem Bett liege und überall an mir Schläuche

                und Drähte sind. Das Licht ist grell und blendet.
                Ich schließe meine Augen wieder und versuche
                weiter zu träumen. Das war nur ein Reflex, hör-
                te ich den Mann sagen. Er hat die Augen geöff-
                net und uns angeschaut, erwiderte die erste Frau




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