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zurück, woher ich käme und ob ich mich aus-

                weisen könne. Ich komme aus Mohrungen und
                habe die letzte Nacht in Militsch verbracht, aus-
                weisen  könne  ich  mich  nicht.  Mohrungen  bei
                Preußisch  Holland?  Ja!  Und  den  ganzen  Weg
                bist  du  gelaufen?  Nein, sagte  ich,  bis  Militsch

                fuhr  ich  mit  der  Postkutsche.  Die  Männer
                schauten sich an und nickten. Du bist verhaftet
                und wirst uns zur Wache begleiten, sagte er, bin-
                det ihm die Hände auf den Rücken. Mein Auf-
                begehren nützte gar nichts und auf meine Frage

                was  das  solle  bekam  ich  keine  Antwort.  Ich
                musste vorrausgehen und ich hörte die Männer
                hinter mir leise reden. Auf der Wache angekom-
                men  wurde  ich  in  kurzen  Abständen  viermal
                ausführlich  befragt.  Mit  den  Ergebnissen  war

                man nicht zufrieden und man teilte mir mit das
                ich bis auf weitere Untersuchungen in Gewahr-
                sam bliebe. Es dauerte acht Tage bis man mich
                wieder  in  die  Amtsstube  brachte.  Der  Haupt-

                mann  druckste  herum,  es  wäre  ihm  hoch-
                notpeinlich  dass  es  zu  diesen  unangenehmen
                Verdächtigungen gekommen sei und ich könne
                sofort wieder meiner Wege gehen. Er werde mir
                einen Ausweis für den Rest der Reise ausstellen
                um  eventuellen  Zwischenfällen  vorzubeugen.

                Weil  der  Verdächtige  Gewaltverbrecher  noch


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