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einer Gärtnerei arbeiten bis ich mich zu einer
anderen Tätigkeit entschloss. Er kannte den
Gärtner Paul Lange noch von seiner Zeit beim
Militär. Michael notierte mir die Orte mit den
Poststationen, den Namen und die Anschrift auf
ein Blatt Papier mit ein paar Zeilen für seinen
Bekannten, als Ausweis sozusagen. Bis Militsch
sollte ich mit der Postkutsche reisen und von
dort aus auf Schusters Rappen nach Breslau
Herdain. Es blieb nur noch ein Tag und Kati
hatte ich seit unserer Verabredung nicht mehr
gesehen. Am Nachmittag wollte ich noch ein-
mal zum Schulzenhof gehen um mich dort zu
verabschieden aber es kam anders. Der Schulze
Johannes fuhr nach dem Mittagessen mit sei-
nem guten Wagen vor, kam schnurstracks in die
Stube gestürmt, setzte sich an den Tisch und
schnaufte ausgiebig. Hans was ist dir denn wi-
derfahren? Michael schenkte dem Schulzen und
sich einen Schnaps ein. Der nickte, kippte ihn
hinunter, schnaufte noch einmal und holte um-
ständlich einen Zettel aus der Tasche der vom
Lesen schon ganz abgegriffen war. Lies selbst,
sagte er.
Liebe Mama lieber Papa, ich will Euch keinen
Verdruss bereiten doch Ihr lasst mir keine ande-
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