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bige gesagt worden. Was denn so schlimm da-

                ran wäre, nichts, es ist ein neues Abenteuer, be-
                antwortete  er  seine  eigene  Frage.  Von  dieser
                Seite  hatte  ich  die  bevorstehende  Veränderung
                in unserem Leben noch gar nicht betrachtet. Am
                Abend vor dem Einschlafen ging mir noch ein-

                mal  alles  durch  den  Kopf  und  ich  stellte  fest
                dass  mir  die  Trennung  von  Franz  gar  nicht  so
                schwer  fallen  würde.  Bei  dem  Gedanken  Kati
                nicht mehr zu sehen setzte mein Herz aber kurz
                aus  und  ich  musste  tief  durchatmen.  Das  war

                äußerst  verwirrend  denn  seit  meiner  Ankunft
                hatten wir kaum miteinander geredet und wenn
                war ich immer kurz ab. So kritisch wie anfangs
                hatte sie mich aber nie wieder angeschaut, im-
                mer nur mit einem Lächeln und glänzenden Au-

                gen. Ich hatte mir einfach nichts dabei gedacht.
                Mir fiel ein wie Mutter den Vater damit neckte
                dass  Männer  in  gewissen  Dingen  nur  eine  be-
                grenzte Wahrnehmung hätten. War das bei mir

                jetzt genauso? Ich nahm mir fest vor am nächs-
                ten  Tage  Klarheit  darüber  zu  bekommen  und
                schlief ein.

                Am  nächsten  Tage  war  ich  mir  nicht  mehr  so
                sicher ob ich Klarheit haben wollte. Dafür war
                aber nur meine Unsicherheit verantwortlich, ich




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