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so,  sagte  sie,  du  kommst  aus  Gallinden.  Dann

                sagte  sie  nichts  mehr  und  ich  dachte  darüber
                nach ob Gallinden etwas Anrüchiges an sich ha-
                ben könne. Vielleicht denkt sie etwas Besseres
                zu  sein.  Schnell  hatten  wir  unser  Ziel  erreicht
                und mussten feststellen dass Michael nicht an-

                zutreffen  war.  Der  Eigentümer  hatte  die  Ge-
                schäfte  auf  seinem  Hof    wieder  übernommen.
                So fuhren wir in den Ort und trafen den über-
                raschten    Michael  in  den  Amtsstuben.  Bist  du
                das  wirklich,  Anton?  Was  machst  du  hier  mit

                den Kindern vom Schulzen? Ist bei euch in Gal-
                linden etwas passiert? Wartet, wir gehen hinaus
                dann können wir ungestört reden. Beim Apothe-
                ker  stand  eine  Bank  wo  wir  uns  alle  setzen
                konnten und ich erzählte vom Tod  meines Va-

                ters. Michael war sehr betroffen doch praktisch
                wie  er  war  sah  er  sich  sofort  in  der  Rolle  die
                sein Bruder Joseph nicht mehr erfüllen konnte.
                Anton,  sagte  er,  wir  werden  einander  trösten

                und gut miteinander auskommen. Das Leben ist
                spannend und die Zeit hilft uns dabei deine Ver-
                letzungen zu heilen. Das hatte er, wie ich später
                hörte,  nicht  so  daher  gesagt  sondern  selbst  er-
                fahren müssen. Michael hatte keine Kinder. Sei-
                ne  zwei  Ehefrauen  starben  bevor  sie  ein  Kind

                gebären konnten und er nahm es wie einen Fin-


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