Page 124 - eBook Kaufmannshaus eBook_Neat
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werde dir wohl wegen deiner frechen Antwort
eine Lektion erteilen müssen. Er schwang sich
geschmeidig aus dem Sattel und kam auf mich
zu. Der Reiter war ein gut gekleideter Bursche
in meinem Alter und strahlte viel Zuversicht
aus. Es blieb mir keine Zeit zu überlegen, im Nu
war er bei mir und versuchte mich auf den Bo-
den zu zwingen. Es gelang ihm nicht auf Anhieb
und bei seinem nächsten Versuch gab ich nach
und ließ mich ohne Gegenkraft mitreißen. Dreh-
te mich dabei etwas und saß auf seiner Brust eh
er sich versah. Verdutzt schaute er mich an. Du
bist nicht nur frech, sondern auch dumm, sagte
er grinsend. Könntest du mich wieder aufstehen
lassen? Dann erkläre ich dir warum es nicht be-
sonders schlau war mich auf den Boden zu wer-
fen. Ich ließ ab und aus seinem Grinsen wurde
ein Lächeln. Ohren hast du scheinbar doch da-
bei, deinen Namen wohl auch und den könntest
du mir bei dieser Gelegenheit mitteilen. Ich hei-
ße Franz und bin der Sohn vom Schulzen. Ich
bin Anton, freier Bauer aus Gallinden, gab ich
die gewünschte Antwort. Er lachte. Dann er-
zählte ich ihm meine Geschichte die er sich an-
hörte ohne mich zu unterbrechen. Das schätzte
ich sehr, denn Menschen die sich so verhalten
sind selten. Dann sagte er nach einer ganze Wei-
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