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werde  dir  wohl  wegen  deiner  frechen  Antwort

                eine Lektion erteilen  müssen. Er schwang sich
                geschmeidig aus dem Sattel und kam auf mich
                zu. Der Reiter war ein gut gekleideter Bursche
                in  meinem  Alter  und  strahlte  viel  Zuversicht
                aus. Es blieb mir keine Zeit zu überlegen, im Nu

                war er bei mir und versuchte mich auf den Bo-
                den zu zwingen. Es gelang ihm nicht auf Anhieb
                und bei seinem nächsten Versuch gab ich nach
                und ließ mich ohne Gegenkraft mitreißen. Dreh-
                te mich dabei etwas und saß auf seiner Brust eh

                er sich versah. Verdutzt schaute er mich an. Du
                bist nicht nur frech, sondern auch dumm, sagte
                er grinsend. Könntest du mich wieder aufstehen
                lassen? Dann erkläre ich dir warum es nicht be-
                sonders schlau war mich auf den Boden zu wer-

                fen. Ich ließ ab und aus seinem Grinsen wurde
                ein Lächeln. Ohren hast du scheinbar doch da-
                bei, deinen Namen wohl auch und den könntest
                du mir bei dieser Gelegenheit mitteilen. Ich hei-

                ße Franz und bin der Sohn vom Schulzen. Ich
                bin Anton, freier Bauer aus Gallinden, gab ich
                die  gewünschte  Antwort.  Er  lachte.  Dann  er-
                zählte ich ihm meine Geschichte die er sich an-
                hörte ohne mich zu unterbrechen. Das schätzte
                ich sehr, denn  Menschen  die  sich  so  verhalten

                sind selten. Dann sagte er nach einer ganze Wei-


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