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So um 1650 konnten sogenannte Freie Land von

                der Krone zu guten Bedingungen erhalten. Zwei
                deiner Vorfahren die Brüder Matthes und Fried-
                rich Potke bekamen 1690 jeweils vier und drei
                Hufen  in  Gallinden.  Schnell  mussten  sie  fest-
                stellen  dass  die  Erträge  zu  Beginn  nicht  aus-

                reichten  um  die  laufenden  Abtragungen  und
                Zinsen aufzubringen. Sie arbeiteten zehn Jahre
                lang hart und weil sie nicht die einzigen waren
                denen es so erging stundete ihnen die Herrschaft
                ordentliche  Beträge ohne  ihre  Anrechte zu  be-

                schneiden.  Immerhin  hatten  sie  in  dieser  Zeit
                schon  ein  Viertel  der  Zahlungen  aufbringen
                können. Als man aber dann von den ersten Pest-
                kranken an den Grenzen zum Balkan hörte be-
                antragte Matthes den Verkauf seines Grundstü-

                ckes  was  ihm  auch  gewährt  wurde.  Frei  von
                Schulden mit gutem Überschuss wurde er Amts-
                schreiber in Mohrungen. Einer der Gutsbesitzer
                die  mit  Kind und  Kegel  der  Pestgefahr entrin-

                nen  wollten  fragte  ihn  ob  er  nicht die  Verwal-
                tung  seines  Gutes  übernehmen  wolle,  gegen
                zehn Prozent der Nettoerträge. Matthes ließ sich
                darauf ein und bis zum verheerenden Ausbruch
                der  Pest  verwaltete  er  sogar  zwei  Güter,  die
                Stellung als Amtsschreiber konnte er ab da nicht

                mehr erfüllen. Fritz war nicht so vorrausschau-


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