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gerzeig seines streng katholischen Gottes, so
gern er auch eine eigene Familie gegründet hät-
te. Für Kati und Franz waren das keine Geheim-
nisse denn es war üblich das Schicksal der Mitt-
wohner im Familienkreis zu diskutieren. Die
beiden verabschiedeten sich und bestiegen den
Wagen mit dem Hinweis wir sähen uns ja mor-
gen in der Schule. Ich schaute fragend zu mei-
nen Onkel. Ja, Anton, du wirst zur Schule gehen
und alles nachholen was du bisher versäumt
hast. Ihr konntet in Gallinden die Schulpflicht
geschickt umgehen, hier ist das nicht möglich es
sei denn du bekommst Privatlehrer. Da müsstest
du trotzdem lernen wärst aber von anderen Kin-
dern getrennt und damit auch von möglichen
Freundschaften.
Meine Zweifel darüber ob Schulbesuch einen
Sinn gab waren schnell verflogen. Ich sog das
Wissen auf wie ein trockener Schwamm das
Wasser. Lernen musste ich nicht denn alles blieb
ohne weitere Übungen in meinem Kopf. Nach
einem Jahr hatte ich den Anschluss geschafft
und bekam von Michael einen Privatlehrer für
vertieftes Wissen, wie er es nannte. Er machte
mir den Vorschlag noch Unterricht in französi-
scher und russischer Sprache zu bekommen und
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