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kung ging ich zur Reception, fragte wie ich zu

                Fuß nach Breslau käme und ob der Weg gefahr-
                los zu wagen wäre. Es entspann sich eine Unter-
                haltung bei der sich herausstellte dass mein Rei-
                seziel, die Gärtnerei und Baumschule Lange in
                Herdain,  durchaus  bekannt  war.  Für  den  Weg

                bekam ich eine einfache Zeichnung mit Notizen
                und Landmarken für die ich mich artig bedank-
                te. Acht und eine halbe Meile waren es nur noch
                und ich dachte sie in einem Tagesmarsch zu be-
                wältigen. In drei Stunden könnte ich zwei Mei-

                len schaffen. Es war jetzt 8 Uhr und bis 9 am
                Abend  wäre  es  noch  hell genug. Über  Protsch
                und  Ossig  kam  ich  bis  kurz vor  Prausnitz, ich
                hatte kaum gerastet, nur um ein Stück Brot ge-
                gen den Hunger gegessen und meinen Durst ge-

                stillt. Die Sonne brannte auf mich herab und ich
                spürte  den  Fußmarsch  in  meinen  Beinen.  An
                den Fersen meiner Füße hatten sich Blasen ge-
                bildet und geöffnet. Es schmerzte beim Laufen

                und ich erkannte meinen Plan, den Weg an ei-
                nem Tage zu schaffen, als das was er war. Blan-
                ker  Unsinn.  Drei  berittene  Männer  kamen  mir
                entgegen  und  hielten  an.  Wohin  des  Weges?
                fragte  einer  von  ihnen.  Nach  Breslau,  gab  ich
                zur Antwort, wer will das von mir wissen? Erst

                einmal stelle ich hier die Fragen, kam es barsch


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