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schen sind sehr konkret und kommen aus dem
Drang etwas zu erfahren. Dieser Drang könnte
reine Lebensfreude sein. Die nächste Sitzung
begann mit einer Frage: “Herr Potke, was wün-
schen sie sich?“ Diese Frage zu beantworten
fällt mir schwer denn ich wünsche mir etwas
kann das aber nicht klar formulieren, antwortete
ich darauf, das wird vermutlich wieder die gan-
ze Stunde dauern. Kein Problem, meinte er, wir
nehmen uns die Zeit dafür. Herr Berger, das ist
das Stichwort, sagte ich denn ich leide unter der
Zeit. Nicht Mangel oder gar zu viel davon, für
mich scheint sie manchmal willkürlich zu ver-
gehen. In meinem Leben als Anton Schenk
treibt sie besonders verrückte Kapriolen. Als
Anton Potke in Huben erlebte ich 1826 einen
Teil der jetzigen Zeit im Traum und in meinen
jetzigem Leben träume ich das Hubener Leben
weiter. Die Geburt meines ersten Kindes habe
ich in Spanien immer noch nicht erlebt und bin
beunruhigt weil meine Zeit mit Kati noch sehr
intensiv in mir wirkt. Meine Gedanken kommen
seit meinem Erwachen aus dem Koma nicht zur
Ruhe und wenn ich keine Erklärungen finde
bleibt das wahrscheinlich so... Wenn sie mir ei-
ne Zwischenfrage erlauben könnten wir viel-
leicht eine Abkürzung nehmen. Wir sind an ei-
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