Page 188 - eBook Kaufmannshaus eBook_Neat
P. 188

schweren  Himmel.  Mir  wurde  kühl  und  ganz

                plötzlich brach die Nacht heran.

                Das war mein letzter Traum von Anton Potke.
                Ich hatte diesen Teil dem Therapeuten erst ein-
                mal verschwiegen und meine Schwester darum
                gebeten  noch  einmal  gründlich  zu  recherchie-

                ren. Es blieb rätselhaft denn Anton hatte keine
                Spur hinterlassen, Er war ausgeritten und nicht
                wiedergekehrt. Ich erzählte Herrn Berger davon,
                er  hörte  geduldig  zu  und  fragte  wie  lang  das
                jetzt her wäre. Drei Wochen, sagte ich, seitdem
                habe  ich  gar  keine  Träume  mehr.  Unentwegt

                frage  ich  mich  warum  jemand  auf  Anton  ge-
                schossen hat und sein Leichnam nicht gefunden
                wurde. Wie intensiv haben sie Antons Tod ge-
                träumt?  Hatten  sie  Angst?  Schmerzen?  Der

                Traum war als ob ich es selbst wäre, so wie alle
                anderen  davor,  antwortete  ich  dem  Feuerwerk
                seiner Fragen, ich hatte keine Ahnung was mir
                widerfuhr und war mehr verwirrt über das Blut
                an  meinen  Händen  als  das  ich  Angst  hatte.

                Schmerzen  verspürte  ich  keine.  Als  dann  die
                Kälte in mich kroch verging nur noch ein kurzer
                Augenblick in dem es dunkel wurde. Haben sie
                mir auch einen Traum von ihrem Leben in Cor-
                nella  verschwiegen,  einen  der  auch  ein  Ende




                                         188
   183   184   185   186   187   188   189   190   191   192   193