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schweren Himmel. Mir wurde kühl und ganz
plötzlich brach die Nacht heran.
Das war mein letzter Traum von Anton Potke.
Ich hatte diesen Teil dem Therapeuten erst ein-
mal verschwiegen und meine Schwester darum
gebeten noch einmal gründlich zu recherchie-
ren. Es blieb rätselhaft denn Anton hatte keine
Spur hinterlassen, Er war ausgeritten und nicht
wiedergekehrt. Ich erzählte Herrn Berger davon,
er hörte geduldig zu und fragte wie lang das
jetzt her wäre. Drei Wochen, sagte ich, seitdem
habe ich gar keine Träume mehr. Unentwegt
frage ich mich warum jemand auf Anton ge-
schossen hat und sein Leichnam nicht gefunden
wurde. Wie intensiv haben sie Antons Tod ge-
träumt? Hatten sie Angst? Schmerzen? Der
Traum war als ob ich es selbst wäre, so wie alle
anderen davor, antwortete ich dem Feuerwerk
seiner Fragen, ich hatte keine Ahnung was mir
widerfuhr und war mehr verwirrt über das Blut
an meinen Händen als das ich Angst hatte.
Schmerzen verspürte ich keine. Als dann die
Kälte in mich kroch verging nur noch ein kurzer
Augenblick in dem es dunkel wurde. Haben sie
mir auch einen Traum von ihrem Leben in Cor-
nella verschwiegen, einen der auch ein Ende
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